A-Kreisklasse 6: Ärger um indirekten Freistoß


Erfreulich war, dass Joschua Heinsohn nach dem Abpfiff des A-Kreisklassen-Topspiels zwischen Blau-Weiß 96 Schenefeld II und dem TV Haseldorf das Gespräch mit Schiedsrichter Kai Kleen (Sportfreunde Pinneberg) suchte (Foto) und der Referee sich auch Zeit für ein Gespräch nahm, zu dessen Abschluss sich beide die Hand reichten. In der 70. Minute war das Aufeinandertreffen zwischen Kleen und Heinsohn weniger harmonisch ausgegangen: Heinsohn hatte es missfallen, dass der Unparteiische nach einem von ihm direkt verwandelten 17-Meter-Freistoß das Tor nicht anerkannte, weil der Freistoß indirekt war. „Das ist der Knaller“, sagte der Stürmer dem eigenen Bekunden nach zu Kleen ‒ und sah dafür die Rote Karte.

Aber hatte Kleen vor der Ausführung des Freistoßes seinen Arm gehoben, um zu signalisieren, dass der Freistoß indirekt war? „Ja, sein Arm war oben“, versicherte TVH-Trainer Benjamin Kälberloh. „Ich habe das vor der Ausführung des Freistoßes gesehen, aber auch nicht die richtige Schlussfolgerung daraus gezogen“, so Kälberloh, der zudem nicht verstand, warum der Freistoß indirekt war: „Malte Dombeck wurde bei einem Kopfball von einem Schenefelder kurz vor der Strafraumgrenze ausgehebelt.“ Kleen erklärte nach dem Abpfiff auf Nachfrage, er habe „wegen einer Unsportlichkeit“ auf indirekten Freistoß entschieden. Dass das Tor nicht zählte, konnte Kälberloh also ‒ wenn auch nur zähneknirschend ‒ akzeptieren, doch der Platzverweis störte ihn: „Dass der Tatbestand der Beleidigung erfüllt war, bezweifle ich.“

Vor und nach dem Theater um den Freistoß wurde auf dem Kunstrasenplatz im Stadion Achter de Weiden auch Fußball gespielt. In der ersten Halbzeit duellierten sich die beiden Teams auf Augenhöhe und Kleen „pfiff richtig gut“, wie Kälberloh betonte. Kurz nach der Pause steckte Heinsohn den Ball stark durch zu Max Krüger, der zum 0:1 traf (47. Minute). Nur fünf Zeigerumdrehungen später egalisierte Jan Philipp Woldmann für die 96-Reserve aus abseitsverdächtiger Position zum 1:1. „Ob es wirklich Abseits war, konnte ich von meiner Trainerbank aus nicht beurteilen ‒ aber Fakt ist, dass der Schiedsrichter im zweiten Durchgang komplett seine Linie verloren hat, worunter beide Teams gelitten haben“, erklärte Kälberloh.

Darauf folgte eine Druckphase der Schenefelder, für die Fabian Tews und Woldmann zwei Großchancen vergaben, als sie jeweils freistehend über die Latte zielten. Auf der Gegenseite jagte der eingewechselte Haseldorfer Emre Karali den Ball bei einer aussichtsreichen (und direkten!) Freistoßsituation in das Seiten-Aus ‒ das hätte Heinsohn, wenn er noch auf dem Platz gewesen wäre, sicher besser gemacht ...

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