Deutlich enger als in der Bundesliga-Relegation, wo der Erstliga-Drittletzte VfB Stuttgart dem Zweitliga-Drittplatzierten Hamburger SV zweimal das Nachsehen gab (3:0 und 3:1), ging es in der Relegation der Regionalliga Nord zu. Letztlich behauptete sich auch hier mit dem Bremer SV, der nur dank der viel diskutierten 5:0-Wertung seiner abgebrochenen Partie gegen den FC Teutonia 05 dem drohenden Direkt-Abstieg entkommen war, das klassenhöhere Team. Der Bremer SV ließ einem 0:0-Unentschieden bei U. S. I. Lupo Martini Wolfsburg im Rückspiel daheim am Sonntag einen 2:1-Sieg gegen den Vizemeister der Oberliga Niedersachsen folgen.
Da sich ebenfalls am Sonntag der Eimsbütteler TV (Tabellen-Dritter der Oberliga Hamburg) am letzten Spieltag der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord mit einem 4:0-Sieg gegen den FC Kilia Kiel (Meister Oberliga Schleswig-Holstein) den ersten Platz der Dreier-Gruppe und den Aufstieg gesichert hatte, ist das Teilnehmerfeld der Saison 2023/2024 in der Regionalliga Nord nun komplett. Es wird gebildet von acht Teams des Niedersächsischen Fußball-Verbandes, fünf Vertretern des Hamburger Fußball-Verbandes – von denen der FC Eintracht Norderstedt auf schleswig-holsteinischem Boden angesiedelt ist und auch der FC St. Pauli II seine Heimspiele im Norderstedter Edmund-Plambeck-Stadion austrägt –, vier Mannschaften des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes sowie dem Bremer SV, der nach dem Abstieg des SV Werder Bremen II der einzige verbliebene Klub des Bremer Fußball-Verbandes ist. Während die Teutonen weiterhin im Stadion Hoheluft ihre Heimspiele absolvieren, zieht der ETV vom Lokstedter Steindamm, dessen Kunstrasenplatz nicht viertliga-tauglich ist, in den Sportpark Eimsbüttel an der Hagenbeckstraße, in dem auch die HSV-Reserve beheimatet ist.
Mit dem SV Meppen und dem VfB Oldenburg, der erst im Sommer 2022 als Regionalliga-Meister in die Dritte Liga aufgestiegen war, kommen zwei Drittliga-Absteiger dazu. Zumindest der SV Meppen könnte diesem Absturz allerdings noch entgehen: Sollte der MSV Duisburg keine Drittliga-Lizenz bekommen – dafür müssen die „Zebras“ dem Deutschen Fußball-Bund bis zum Mittwoch, 7. Juni, Nachweise erbringen –, wäre der SVM als Viertletzter der Serie 2022/2023 der erste Nachrücker.
Dass es stand jetzt mit dem diesjährigen Regionalliga-Nord-Meister VfB Lübeck in der kommenden Spielzeit nur einen Vertreter des Norddeutschen Fußball-Verbandes in Liga drei gibt, ist gut für die Abstiegsregelung in der Regionalliga Nord im Sommer 2024. In der für den Norden schlechtesten Konstellation – der Meister steigt nicht auf und der VfB Lübeck steigt gleich wieder ab – gäbe es fünf direkte Absteiger und der Tabellen-13. würde in die Relegation gehen. Im besten Fall (der Nord-Meister steigt auf und der VfB Lübeck nicht ab) bliebe es bei drei Regelabsteigern und der Rang-15. würde in die Relegation wandern. Will heißen: Der zwölfte Tabellenplatz genügt definitiv zur Rettung.
Ein Sonderfall wäre noch in Bezug auf die vier zweiten Mannschaften möglich: Der Hamburger SV II, die St. Pauli-Reserve, Holstein Kiel II und Hannover 96 II würden zum Zwangsabsteiger in die Oberliga werden, wenn ihre erste Mannschaft aus der Zweiten Bundesliga absteigen sollte, weil ein Drittligist keine Zweitvertretung in der Regionalliga unterhalten darf.
Regionalliga Nord
1. SV Meppen (Absteiger)
2. VfB Oldenburg (Absteiger)
3. Hamburger SV II (Vizemeister)
4. Hannover 96 II
5. FC Teutonia 05
6. SC Weiche Flensburg 08
7. TSV Havelse
8. FC St. Pauli II
9. SV Drochtersen/Assel
10. TuS Blau-Weiß Lohne
11. FC Eintracht Norderstedt
12. SSV Jeddeloh
13. Holstein Kiel II
14. 1. FC Phönix Lübeck
15. Bremer SV (Relegations-Gewinner)
16. SC Spelle-Venhaus (Neuling)
17. Eimsbütteler TV (Neuling)
18. FC Kilia Kiel (Neuling)
(Johannes Speckner)