Landesliga Hammonia: Lokstedt verliert klar beim Vorbild


Der FC Union Tornesch taugt durchaus als „Vorbild“ für den FC Eintracht Lokstedt: Die Tornescher schafften im Mai 2016 erstmals den Aufstieg in die Landesliga Hammonia, wo sie sich seither etablierten und zweimal Tabellen-Sechster wurden. Im Mai feierten die Lokstedter den erstmaligen Sprung in die Landesliga ‒ und zeigten auch am Sonntag, als sie im „Torneum Fußballpark“ gastierten, in der ersten Halbzeit eine starke Leistung. „Phasenweise hatten wir optische Vorteile, aber uns hat die nötige Zielstrebigkeit gefehlt“, analysierte Eintracht-Trainer Anto Josipovic, dessen Team am Ende deutlich mit 1:6 verlor. So sehr die Lokstedter im Verlauf der Partie nachließen, so sehr verbesserten sich im Gegenzug die Hausherren: „Eine deutliche Steigerung“´attestierte FCU-Coach Thorben Reibe seiner Elf, um ehrlich zuzugeben: „Vor der Pause haben wir katastrophal gespielt ‒ das war die schlechteste Halbzeit, seitem ich bei Union bin.“

So offenbarten die Tornescher große Prbleme im Spielaufbau und versuchten immer wieder, die Bälle hoch in die Spitze zu schlagen, wo sie der großgewachsene Gäste-Verteidiger Johann Eisenberg mühelos klärte. Dagegen zeigten die Lokstedter im ersten Durchgang eine hervorragende Leistung: „Sie waren bissiger und haben gute Konter vorgetragen“, lobte Reibe den Gegner. Die Eintracht hätte schon in der zweiten Minute in Führung gehen können, doch eine Rechtsflanke von Tamino Kunter jagte Josip Pajcic über die Latte. Auf der Gegenseite parierte Gäste-Keeper Alex-Josef Fernandes einen Flachschuss von Philipp Werning sicher (6. Minute) und einen Versuch von Maik Stahnke blockten die Lokstedter noch ab (8.). Dann lag zwei weitere Male die Gäste-Führung in der Luft, doch erst rettete FCU-Kapitän Jan-Philipp Zimmermann mit einer starken Grätsche gegen den einschussbereiten Mohamed Mahmoud Ali (21.), ehe Union-Torwart Norman Baese einen Versuch von Kunter, der von halblinks aus das lange Eck anvisiert hatte, überragend parierte (25.). „Wir hätten uns über einen Rückstand nicht beschweren können“, gab Reibe zu.

Doch nachdem der Tornescher Dennis Beckmann von halblinks aus noch am langen Eck vorbeigeschlenzt hatte (28.), gingen in der 34. Minute die Hausherren in Führung: Phillip Kuschka spielte mit Jannik Swennosen einen Doppelpass noch in der eigenen Spielfeldhälfte und schaltete dann auf der rechten Seite den Turbo ein. Nach Kuschkas flacher Hereingabe ließ Fabian Knottnerus noch einen Lokstedter aussteigen und schoss dann überlegt zum 1:0 ein. Dieses Ergebnis, das der Heim-Elf sehr schmeichelte, hatte bis zur Pause Bestand. Kurz nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste dann zum Ausgleich, als der frisch eingewechselte Johann Buttler einen Pass von Pajcic zum 1:1 verwertete (48.). In der Folge setzten die Union-Spieler aber die Forderung von Reibe, der dem eigenen Bekunden nach „in der Kabine sehr laut wurde“, um und trugen immer wieder zielstrebige Angriffe über die Flügel vor. Mit diesem Stilmittel gingen sie auch zügig wieder in Führung: Swennosen fand links mit einem langen Pass Beckmann, der klug verzögerte und dann perfekt zurückpasste zu Maik Stahnke, der aus zwölf Metern und aus vollem Lauf zum 2:1 vollstreckte (53.).

Drei Zeigerumdrehungen später schlug Maik Stahnke einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Gäste-Strafraum, wo ihn der Lokstedter Marc Precht zum 3:1 in das eigene Gehäuse verlängerte. Und wiederum nur wenig später passte der eingewechselte Lennart Dora auf die rechte Seite zu Flemming Lüneburg, der freie Bahn hatte und noch einmal uneigennützig querlegte zu Beckmann, der mühelos zum 4:1 einschob (60.). Gegen eine Lokstedter Mannschaft, der nicht nur die nötige Erfahrung fehlt, sondern deren Spieler nun auch die Köpfe hängen ließen, schnürte Knottnerus in der Schlussphase noch einen Dreierpack: Zunächst spielte der 25-Jährige nach Maik Stahnkes Pass noch einen Eintracht-Akteur aus und traf per 14-Meter-Linksschuss (66.), ehe er nach einem Versuch des eingewechselten Lennart Maack, den Fernandes nicht festhalten konnte, zum 6:1-Endstand abstaubte (89.). Reibe attestierte seinen Schützlingen „eine gute zweite Halbzeit“ und sprach neben Knottnerus auch Baese ein Sonderlob aus. Josipovic forderte von seiner Elf, dass sie „zukünftig defensiver denken“ müsse: „In der Bezirksliga konnten wir uns Patzer leisten ‒ aber in der Landesliga wird jeder Fehler bestraft, das haben uns die Tornescher eindrucksvoll vor Augen geführt.“

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