Oddset-Pokal: Rugenbergen trifft früh und spät


Der Favorit schlug einmal früh und einmal spät zu ‒ diese beiden Tore genügten dem Hamburger Oberligisten SV Rugenbergen, um das Oddset-Pokal-Drittrunden-Duell beim Neuling Rasensport Uetersen, dem letzten noch im Turnier verbliebenen B-Kreisklassen-Vertreter, mit 2:0 zu gewinne. Dabei steigerten sich die Rosenstädter nach einem etwas mutlosen Auftritt in der ersten Halbzeit nach der Pause und schnupperten zwischenzeitlich in einer kurzen Druckphase sogar am 1:1-Ausgleich. Am Ende verpassten die Uetersener aber eine Woche, nachdem sie in der Zweiten Runde sensationell den Oberligisten VfL Pinneberg mit 2:1 eliminiert hatten, das nächste Fußball-Wunder und Rasensport-Trainer Peter Ehlers gab zu: „Rugenbergen hat verdient gewonnen.“

Bereits in der vierten Minute ging der Favorit in Führung: Nach einem schnellen Gäste-Angriff nahm Sven Worthmann von halblinks aus 20 Metern Maß und zirkelte den Ball in hohem Bogen ins obere, rechte Eck ‒ ein Traumtor, das für die Uetersener einem Albtraumstart besiegelte. Beinahe hätte Patrick Ziller mit einer Kopie dieses Treffers das 0:2 erzielt ‒ als er aus derselben Position abzog und Ex-SVR-Verteidiger Dennis Weber, nun in Diensten der Uetersener, einen Schritt zu spät kam, krachte der Ball aber nur an die Unterkante der Latte. Den Nachschuss von Dennis von Bastian klärte Rasensport-Verteidiger Mats-Lennart Enderle mit einer beherzten Grätsche, was aber gar nicht nötig gewesen wäre, da nun die Fahne des Schiedsrichter-Assistenten hoch ging (10. Minute). In der zwölften Minute gab es eine erste Torannäherung der Rasensportler: Raphael Friedrich fing einen schlechten Abwurf von SVR-Keeper Jannis Waldmann ab und versuchte es mit einem listigen Heber, der jedoch ein gutes Stück zu hoch geriet. Viel mehr war vom Außenseiter offensiv zunächst nicht zu sehen, so dass Peter Ehlers seine Spieler in der Pause aufforderte, „mutiger zu spielen“ und „die Bälle nicht nur lang von hinten herauszuschlagen“.

Schmerzlich vermisst wurden allerdings in den Reihen der Uetersener Sturmtank Marvin Schramm, der sich in vorderster Front hätte durchsetzen können, und Mittelfeldmann Mario Ehlers, dessen präzise Pässe in die Spitze fehlten. „Um einen Oberligisten schlagen zu können, brauchen wir eine Top-Elf auf dem Acker ‒ aber die Jungs, die gespielt haben, haben ihre Sache sehr gut gemacht“, befand Peter Ehlers. Als die Gäste etwas nachließen und sich einige Fehlpässe leisteten, hatten die Rasensportler zwischen der 60. und 70. Minute eine Druckphase, in der der Ausgleich möglich gewesen wäre. Yannik Levenhagen hatte jedoch kein Glück im Abschluss, Mats Lennart Enderle rutschte knapp an einer Hereingabe vorbei und der frisch eingewechselte Artur Koziol, der gegen Pinneberg in der Nachspielzeit als „Joker“ noch das Siegtor geköpft hatte, scheiterte nun knapp per Kopf. „In einigen weiteren Situationen sind wir leider nicht richtig zum Abschluss gekommen“, stellte Peter Ehlers fest.

Dennoch gelang es den Uetersenern, die fünf (!) Spielklassen unter Rugenbergen in der B-Kreisklasse 6 um Punkte kämpfen, die Partie bis zur 87. Minute offenzuhalten: „Da war es ein Duell auf Augenhöhe“, so Peter Ehlers, dessen Team sich dann aber einen Fehlpass im Aufbauspiel leistete, woraufhin die Gäste einen schnellen Gegenangriff über ihre linke Seite vortrugen und der eingewechselte Patrick Hoppe einen Querpass in der Mitte zum 0:2-Endstand verwertete (87.). „Wir können trotzdem sehr zufrieden sein, denn wir haben uns wieder sehr gut verkauft“, betonte Peter Ehlers nach der allerersten Pflichtspiel-Niederlage seiner Mannschaft. So sahen es auch die Zuschauer, die dem Rasensport-Team nach dem Abpfiff noch minutenlang applaudierten. „Und genau das macht unsere Gemeinschaft aus“, freute sich Bernd Enderle, Erster Vorsitzender des 2015 gegründeten Vereins.

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