
In der vergangenen Saison verlor Juventude ein einziges Punktspiel ‒ und zwar gegen Inter 2000 (1:2 auswärts am 8. Mai). Am Saisonende wurde Juventude, das im Hinspiel am 8. November 2015 noch einen 5:0-Kantersieg gefeiert hatte, aber mit 13 Zählern Vorsprung souveräner Meister vor Inter 2000, das als Vizemeister jedoch ebenfalls den Aufstieg in die Bezirksliga schaffte. Bevor beide Teams dort im Kampf um Punkte aufeinander treffen, kreuzten sie am Dienstagabend bereits in der Zweiten Runde des Oddset-Pokals die Klingen.
„Es sollte wie immer ein Spiel voller Ereignisse werden“, so Inter-Trainer Sercan Topbas, der berichtete: „Bereits in der zweiten Minute gab es die einzige hässliche Szene in der gesamten Partie.“ In dieser sei der Ball zu Kaveh Raschidy gelangt, der ihn direkt weitergespielt habe. „Dann hat ein Juventude-Spieler mit voller Absicht unseren Spieler umgegrätscht, der 90 Minuten lang auf die Zähne biss und mit Schmerzen spielte“, so Topbas, der befand: „Man muss vom Glück reden, dass sich Raschidy nicht schlimm verletzte ‒ viel schlimmer war es aber, dass der Juventude-Spieler nur mit der Gelben Karte davon kam.“ Nach einer kurzen Auseinandersetzung und einer kleinen Zwangspause konnte dann endlich Fußball gespielt werden. „Wir hatten das Spiel komplett in der Hand und haben es lediglich verpasst, uns für unsere Leistung zu belohnen“, haderte Topbas.
Ali Yasar hatte in der ersten Halbzeit alleine drei sehr gute Möglichkeiten. „Er agierte in der einen oder anderen Situation zu egoistisch“, tadelte Topbas, der über den Gegner sagte: „Von Juventude war bis zur Pause überhaupt nichts zu sehen.“ Im zweiten Durchgang spielten beide Mannschaften vorsichtiger: „Es war zu merken, dass beide Teams nicht viel riskieren wollten ‒ und so ging es beim Stand von 0:0 in die Verlängerung“, schilderte Topbas die Geschehnisse auf dem Grandplatz am Perlstieg. Kurz vor dem Abpfiff der regulären Spielzeit hätte es nach dem Geschmack der Inter-Verantwortlichen noch einen Foulelfmeter für ihr Team geben müssen, nachdem ein Juventude-Spieler nach einem Freistoß im eigenen Strafraum den Ball „deutlich an die Hand“ bekommen habe. Die Pfeife von Schiedsrichter Aziz Inan (vom FC Türkiye) blieb jedoch stumm.
Erfreulich: Bei Inter kam Ertan Sahin in der Verlängerung nach langer Verletzungspause erstmals wieder zum Einsatz und belebte die offensive neu. Sahin war es auch, der sich hervorragend über die Seite durchsetzte und einen Elfmeter herausholen konnte, mit dem Ilias Jawan Shir aber am glänzend reagierenden Juventude-Keeper Abdulhakim Bozkaya scheiterte. Stattdessen gingen die Hausherren in Führung, als „ein Sonntagschuss am Dienstag“, wie Topbas es ausdrückte, von Jose Carlos Rodrigues Padinha zum 1:0 im Gäste-Gehäuse einschlug (101.). „Als sich ein Spieler von Juventude verletzt hatte und auf dem Boden liegen geblieben war, blieben alle unsere Spieler stehen ‒ nur einer von Juventude hatte die Idee, weiter zu spielen, und so kam das 2:0 zustande“, umschrieb Topbas den Treffer von Ali Bulut (113.). „Das war eine Unsportlichkeit und hatte nicht mit Fairness zu tun“, schimpfte Topbas.
Ilias Jawan Shir konnte zwar noch einmal zum 2:1 verkürzen (117.), aber dieser Anschlusstreffer kam zu spät für die Gäste ‒ und so setzte sich Juventude „völlig unverdient“ (Topbas) durch und zog in die Dritte Runde des Oddset-Pokals ein. „In der Bezirksliga werden wir Juventude zweimal schlagen“, kündigte Ali Yasar aber bereits bei facebook an. Im Liga-Hinspiel am Sonntag, 16. Oktober hat Inter Heimrecht ...