
Der Niendorfer TSV II war in der Bezirksliga West der „große Gewinner“ des 14. und vorletzten Hinrunden-Spieltages. Denn während am Sonntag nicht nur das Topspiel zwischen dem SSV Rantzau und dem SC Hansa 11 mit einem 1:1-Unentschieden endete, sondern sich auch der FC Union Tornesch (3:3 gegen den Eimsbütteler TV) und der FC Roland Wedel (2:2 nach 2:0-Führung beim SC Pinneberg) jeweils mit einem Remis begnügen mussten, schlug die Niendorfer Reserve den TSV Uetersen II mit 3:1 und kletterte mit nun 28 Punkten vom dritten auf den zweiten Platz.
Die Begegnung auf dem Kunstrasenplatz am Sachsenweg verlief zunächst erstaunlich ausgeglichen. „Wir hatten viel mehr Druck vom Gegner erwartet“, sagte Lennard Witt, Betreuer der Uetersener Reserve, über die Niendorfer, die übrigens von Matthias Jobmann, dem Vater des Uetersener Liga-Stürmers Marcel Jobmann, trainiert werden. Nach 20 Minuten zogen die Hausherren die Zügel dann etwas an und gingen im Anschluss an einen langen Pass auch in Führung: Nico Philipp Klüver gelang das 1:0 (28.). Kurz vor der Pause sprach Schiedsrichter Osman Özmen (vom SC Victoria Hamburg) der Heim-Elf dann einen Foulelfmeter zu, den Moritz Maximilian Niemann zum 2:0 verwandelte (41.). „Ich habe diese Szene so gesehen, dass sich ein Niendorfer den Ball zu weit vorgelegt hat und dann in unseren Verteidiger David Grabke hinein gelaufen ist“, schilderte Lennard Witt die Situation, die zu dem umstrittenen Strafstoß führte.
Nach dem Seitenwechsel intensivierten die Uetersener ihre Offensivbemühungen. Vor allem über ihre rechte Seite trugen sie einige gute Angriffe vor und der eingewechselte Mehmet Deniz entpuppte sich schnell als Gewinn. Nach einer knappen Stunde reklamierten die Gäste zunächst vehement, als der Schiedsrichter-Assistent den Ball bei einem Niendorfer Pass nicht im Seiten-Aus gesehen hatte. Dann erzwangen David Grabke und Mehmet Deniz jedoch einen Ballverlust der Heim-Elf und Christoph Ketelhohn schickte auf der rechten Seite Nils-Marvin Schwarz steil, der von rechts aus flach zum 2:1 ins lange Eck einschoss (59.). Danach gelang es den Rosenstädtern allerdings nicht mehr, nachzulegen: „Eine klare Chance zum Ausgleich konnten wir uns leider nicht mehr erspielen und haben am Ende verdient verloren“, gab Lennard Witt zu. Nach dem 3:1 (Bennett Schlechtweg/81.) mussten die Uetersener am Ende sogar froh sein, nicht noch höher verloren zu haben: Die Niendorfer ließen in der Schlussphase einige gute Gelegenheiten ungenutzt verstreichen.