
Der SC Nienstedten musste in der Saison 2013/2014 lange um den Klassenerhalt zittern. Nach einem guten Saisonstart (zwei der ersten drei Punktspiele wurden gewonnen und und im Oddset-Pokal wurde immerhin die Dritte Runde erreicht), ging es bergab. Die ersten vier Partien nach der Winterpause wurden allesamt verloren – doch am Ende rettete sich der Klub aus dem Quellental mit einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegszone.
„Im Herbst sind viele unserer jüngeren Spieler ins Ausland gegangen, um nach ihren guten Schulabschlüssen zu studieren“, berichtete SCN-Kapitän Linus Nolte. Die älteren Spieler, die dem Nienstedtener Kader angehören, trainierten zudem laut Nolte „nur einmal pro Woche in kleinerer Runde“, was dazu führte, dass „die nötige Kontinuität fehlte“, wie der Spielführer es ausdrückte: „Wir sind quasi jede Woche mit einer neu formierten Mannschaft angetreten und haben dadurch keine Ruhe und Sicherheit hereinbekommen!“ Dass zuletzt drei Heimsiege in Folge gelangen und dabei unter anderem der direkte Konkurrent FC St. Pauli IV, der nun mit einem Zähler Rückstand auf den SCN den sofortigen Wiederabstieg in die Kreisklasse nicht verhindern konnte, mit 3:1 geschlagen wurde, erklärte Nolte wie folgt: „Wir waren in der Rückrunde deutlich eingespielter!“
In der Sommerpause wird der Grandplatz im Quellental in einen Kunstrasenplatz umgewandelt. Die SCN-Verantwortlichen hoffen, dass die Umbauarbeiten rechtzeitig abgeschlossen sind, so dass die ersten Heimspiele in der neuen Saison 2015/2016 bereits auf dem neuen Geläuf ausgetragen werden können. Ansonsten müssten die Nienstedtener umziehen: Einen „B-Platz“ haben sie nicht und in unmittelbarer Nachbarschaft gibt es zwar einige Hockey-Plätze, aber keinen Fußballplatz. An einen Umzug, etwa an die Blankeneser Simrockstraße, mag Nolte aber gar nicht denken. „Wir gehen davon aus, dass die Bauarbeiten zeitig genug beendet sind!“ Und Nolte ist fest davon überzeugt, dass der SCN mit seinem neuen Kunstrasenplatz eine glorreiche Zukunft vor sich haben wird: „Unser Verein ist jetzt schon großartig – und mit dem Kunstrasen wird die Perspektive noch besser sein!“
Anders als andere Klubs, die einen Kunstrasenplatz auch als Pfund im Kampf um neue Spieler sehen, wollen die Nienstedtener aber gar keine externen Neuzugänge verpflichten: „Wir brauchen eigentlich keine neuen Spieler von außerhalb – wir wollen lieber die Spieler aus dem eigenen Verein für ein weiteres Jahr an uns binden“, so Nolte, der selbst die 2. B–Jugend sowie zwei D-Junioren-Teams seines Vereins trainiert und präzisierte: „Der Fokus beim SCN liegt ganz klar auf der Jugendarbeit!“ Nolte ist auch überzeugt, dass der SCN durch seine „gute Jugendarbeit“ langfristig im Herren-Bereich wieder an frühere Erfolge (von 2006 bis 2010 kämpfte der SCN noch in der Landesliga Hammonia um Punkte) anknüpfen kann: „Wir müssen nur die nötige Geduld aufbringen, dann wird auch wieder etwas von der Jugendarbeit in der Herren-Mannschaft hängen bleiben!“