
Zwar machte Christopher Klengel es am Sonntag sogar noch besser als am Freitagabend, an dem er als Leihgabe ein Tor zum 9:2-Kantersieg, den der Kummerfelder SV II in der A-Kreisklasse 5 beim Rissener SV II feierte, beigesteuert hatte: Für seine angestammten Ersten Kummerfelder Herren traf der 29-Jährige nämlich sogar doppelt ‒ und beide Tore waren äußerst sehenswert. Trotzdem kassierte das KSV-Team mit einem 2:3 beim Hetlinger MTV seine erste Saison-Niederlage in der Bezirksliga West, während der Neuling Hetlingen seinen ersten „Dreier“ einfuhr.
Im Deichstadion schenkten sich die Akteure beider Teams keinen Meter Boden ‒ und mitunter ging es auch hitzig zu. So grätschte HMTV-Verteidiger Fabian Ecke seinen Gegenspieler Torben Hein direkt vor der Kummerfelder Bank rüde um und KSV-Coach Nils Hachmann regte sich furchtbar darüber auf, dass Schiedsrichter Paul Jonas (vom Eimsbütteler TV) hierfür keine Gelbe Karte zückte. „Dann gehe ich lieber gleich auf die Tribüne“, sagte Hachmann wutentbrannt, um sich dann doch wieder auf seine Bank zu setzen. Sportlich erwischten die Hetlinger den besseren Beginn. Sie suchten immer wieder den Weg nach vorne und kamen auch zu zwei guten Chancen, bei denen der agile Tim Eberle aber von rechts aus an Gäste-Keeper Luca Felix Sauter scheiterte und Jesse Plüschau nach einer Linksflanke von Milan Adamovic knapp am langen Pfosten vorbei köpfte. Stattdessen gingen die Gäste durch einen Sonntagsschuss von Klengel in Führung (31. Minute). Kurz vor der Pause köpfte der aufgerückte HMTV-Verteidiger Philipp Drews nach einem Eckstoß von Adamovic zum 1:1 ein (44.).
Im zweiten Durchgang sorgte ein weiteres Traumtor von Klengel, der den Ball aus 30 Metern via Lattenunterkante in das Netz jagte, für die erneute Gäste-Führung (64.). Doch die Heim-Elf gab weiter Gas und glich abermals aus: Dominik Zink wurde schön freigespielt und schoss flach ein, da Sauter den Ball zwar noch leicht berührte, ihn aber nicht mehr entscheidend abwehren konnte (71.). Kurz darauf schloss Jesse Plüschau eine ansehnliche Kombination im KSV-Strafraum mit dem 3:2 ab (78.). „Da wir ein Chancenplus von 8:4 hatten, haben wir verdient gewonnen“, so Marc Zippel, der hervorhob, dass seiner Elf dieses Mal „nur Spieler angehörten, die 23 Jahre alt oder jünger waren“, weshalb er den Premieren-Sieg „umso bemerkenswerter“ nannte. Der 50-Jährige, der erst am Sonnabend um 22.30 Uhr nach seinem zweiwöchigen Griechenland-Urlaub wieder in Hamburg gelandet war, ergänzte, dass dies „gerade nach den beiden vorherigen, unglücklichen Niederlagen ein ganz wichtiges Erfolgserlebnis“ gewesen sei.