Turnier: Rantzau Zweiter hinter Hohenwestedt

Hier trifft der Rantzauer Lennart Keßner (rechts) zum 1:0 gegen den VfR Horst, dessen Probespieler Yol Agok zu spät kommt.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Die Spieler und Verantwortlichen aller drei Mannschaften sowie zahlreiche Anhänger waren rechtzeitig vor Ort – aber kein Schiedsrichter. Dass das Dreier-Vorbereitungsturnier seines Hammonia-Landesligisten SSV Rantzau ohne einen etatmäßigen Unparteiischen über die Bühne gehen musste, brachte Trainer Marcus Fürstenberg auf die Palme: „Wenn Mannschaften nicht antreten, müssen sie sofort eine Strafe zahlen. Und für unsere Turnierspiele wird dann einfach kein Referee angesetzt, obwohl wir sie schon vor Wochen im DFB-Net eingetragen hatten.“

Mit viertelstündiger Verspätung rollte auf der Düsterlohe trotzdem der Ball, weil sich ein Spieler des VfR Horst (aus Schleswig-Holsteins Verbandsliga Süd-West) bereiterklärt hatte, die Pfeife in den Mund zu nehmen. Ihm assistierten zwei Akteure der Rantzauer, die sich im Eröffnungsspiel mit einem 1:1-Unentschieden vom benachbarten VfR trennten. „Das war eine gute Partie“, urteilte Fürstenberg. Er sah erst einen fulminanten Pfostenschuss von Lennart Keßner (15. Minute), der aber nur drei Zeigerumdrehungen später mit einem 22-Meter-Flachschuss in das kurze Eck das 1:0 erzielte.

„Wolltest du den Ball wirklich so treffen?“, musste sich Keßner während des Torjubels fragen lassen, während VfR-Keeper Yannis Horvath nicht gut aussah. Die nur zu zwölft angetretenen Gäste hatten noch einen zweiten gelernten Torwart auf dem Feld: Rene Lemke, inzwischen für die Dritten Horster Herren in der B-Kreisklasse als Stürmer aktiv, glich mit einem sehenswerten Tor zum 1:1-Endstand aus. Weil Fürstenberg in der Pause fast komplett durchwechselte, mussten auch Kapitän Flemming Bruns und Torwart Malte Ladehof nicht allzu lange spielen. Wie Lennart Lemke (Akteur der SSV-Reserve/Bezirksliga West) waren sie in der letzten Juni-Woche 30 Jahre alt geworden, was am Abend vor dem Turnier mit einem „Dreier-Geburtstag“ ausgiebig gefeiert wurde.

Im zweiten Spiel des Tages unterlagen die Horster dem MTSV Hohenwestedt (aus Schleswig-Holsteins Landesliga) mit 0:2. Daraufhin genügte de Hohenwestedtern zum Ausklang ein 1:1-Unentschieden gegen den Gastgeber – für den Alexandros Kotzapanagiotou zum Endstand ausglich –, um sich den ersten Platz zu sichern. „Das war aber dieses Mal nicht entscheidend“, betonte Fürstenberg, der „froh war, dass wir alle Spieler einsetzen konnten“. Und so war auch der Ärger des 48-Jährigen über die fehlenden Schiedsrichter schnell wieder verflogen.

(Johannes Speckner)

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