Lotto-Pokal: Haseldorf wirft Kosova raus

Der Haseldorfer Verteidiger Francis Strinz (links) grätscht Kosovas Mirssad Malouro ab.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Einen Zwei-Klassen-Unterschied nicht nur wettzumachen, sondern als „David“ den „Goliath“ auch zu besiegen, gelang in der ersten Runde des Lotto-Pokals (SG Wedeler TSV/Sportfreunde Holm gegen den SC Cosmos Wedel und FC Underground gegen den SV Bergstedt) ebenso zwei Teams wie in Runde zwei, wo TBS Pinneberg den TuS Osdorf so auf die Hörner nahm wie Grün-Weiss Harburg den Harburger Türk-Sport. Nachdem es in der dritten Runde lediglich ein „Sensatiönchen“ gab, als der Ost-Bezirksligist SC Eilbek den „nur“ eine (!) Klasse höher spielenden Harburger TB eliminierte, gab es nun am Montag wieder eine „große“ Sensation: Der TV Haseldorf (Kreisliga 1) bezwang den Hansa-Landesligisten Klub Kosova mit 2:0.

Weil die Kosova-Spieler erst deutlich nach dem Schiedsrichter-Gespann um Ridha Gabsi (SV Lieth) und den TVH-Akteuren zum Auflaufen erschienen, konnten sich die Zuschauer im Schlosspark-Stadion in epischer Länge das „Haseldorf-Lied“ von Christian Andersen anhören. Nachdem sich TVH-Trainer Benjamin Kälberloh und Kosova-Coach Bilal Akdag freundschaftlich begrüßt hatten, rollte endlich der Ball – und die Sensation nahm früh Form an. Schon in der zwölften Minute fand Max Krüger mit einem Traumpass Jonas Broberg, der zum 1:0 traf.

In der Folge hatten die Gäste natürlich das erwartete spielerische Übergewicht. Aber die Hausherren verteidigten stark und setzten immer wieder auf das Stilmittel der langen Bälle. Nach einem solchen war Krüger schneller als die Kosova-Verteidiger und erhöhte auf 2:0 (44.). Auch in der zweiten Halbzeit, als der Druck des Favoriten immer mehr zunahm, bekamen die verbissen um jeden Meter und Ball kämpfenden die Haseldorfer immer noch ein Abwehrbein dazwischen. Zudem glänzte TVH-Torwart Lennart Jotter mit starken Paraden.

So blieb es bis zum Abpfiff von Gabsi beim 2:0. Bilal Akdag kam auf seinem Heimweg auch am gut vier Kilometer südöstlich vom Schlosspark gelegenen Deichstadion vorbei. Dort hatte er vor knapp fünf Jahren, am 17. Oktober 2017, ebenfalls in der vierten Runde des Lotto-Pokals noch als Spieler des FC Bingöl 12 – damals wie heute Bezirksliga Süd – beim damaligen Kreisligisten Hetlinger MTV mit 3:5 verloren. Auf weitere Gastspiele im Kreis Pinneberg dürfte der 32-Jährige, der nach vier Jahren als Bingöl-Coach im Sommer das Traineramt bei Kosova von Visar Galica übernommen hatte, also gut und gerne verzichten können.

(Johannes Speckner)

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