
„Das waren wir gleich dreimal im Pech“, haderte Hans-Jürgen Hillers, Mannschaftsbetreuer des TuS Osdorf, angesichts der Tatsache, dass am Sonntagvormittag im Oberliga-Derby beim FC Teutonia 05 zunächst zweimal nur Zentimeter zum Führungstor fehlten ‒ und dann ein abgefälschter Schuss den Rückstand bedeutete. Was war genau geschehen? Die Teutonen hatten zwar auf ihrem Kunstrasenplatz an der Kreuzkirche von Beginn an klare Vorteile, doch die Osdorfer trugen immer wieder schnelle Gegenangriffe vor und suchten ihren Stürmer Jeremy Wachter mit langen Bällen.
Die erste gute Teutonen-Chance gab es in der elften Minute, als der agile Isaac Akyere eine Linksflanke in die Mitte schlug, die Aytac Erman aber nicht im Netz unterbringen konnte. Neun Minuten später lag das Führungstor für die Gäste in der Luft, als Torben Krause sich den Ball zum Freistoß zurechtlegte ‒ und ihn aus 18 Metern oben links an die Latte zirkelte. Den Nachschuss von Germain Hounsiagama lenkte der auf der Strafraumgrenze stehende Akyere mit seinem Arm ab, dessen Haltung alles andere als „natürlich“ war, doch Schiedsrichter Fabian Porsch (vom Barsbütteler SV) entschied auf Weiterspielen.
Danach gab es auf beiden Seiten eine weitere gute Chance: Erst köpfte Erman nach einer weiteren Akyere-Linksflanke knapp am langen Pfosten vorbei (25.). Dann zog Wachter nach einem Abwehrfehler der Heim-Elf von links aus spitzestem Winkel ab, doch Teutonia-Torwart Mirko Oest parierte. „Trotzdem war es ein guter Schuss von Wachter“, lobte Hillers, der beste Sicht auf diese Szene hatte. Einen guten Schuss gab kurz darauf auch Teutonias Nick Gutmann ab ‒ der Ball flog allerdings nur in hohem Bogen zum 1:0 in das Gäste-Gehäuse, weil der im Weg stehende TuS-Verteidiger Felix Spranger ihn noch entscheidend abfälschte (28. Minute). Dieses Ergebnis hatte bis zur Pause Bestand.
„Nach der Halbzeit münzten die Teutonen ihre spielerische Überlegenheit durch Tore von Erman (54., 63., 77.) und erneut Gutmann (61.) in ein zwischenzeitliches 5:0 um“, berichtete Teutonias Pressewart Klas-Hendrik Mengel auf der Internet-Seite seines Vereins. Mengel lobte aber auch fair die „gute Moral“ der Osdorfer, die mit einem Doppelschlag durch Kevin Trapp (78.) sowie Maximilian Meijer-Werner (80.) noch etwas Ergebniskosmetik betreiben und zum 5:2-Endstand verkürzen konnten.