
Wenn am ersten September-Wochenende der bereits sechste (!) Spieltag ansteht, bestreitet Blau-Weiß 96 Schenefeld sein erstes „echtes“ Heimspiel in der Landesliga Hammonia. Der Grund dafür: Weil das Stadion Achter de Weiden in den Schulsommerferien immer gesperrt ist, mussten die Blau-Weißen den TSV Uetersen am 31. Juli zum Saisonstart auf dem Grandplatz an der Blankeneser Chaussee empfangen und verloren mit 0:1 (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). „Das ist aber kein Platz, auf dem Landesliga-Fußball gespielt werden kann“, lautete anschließend das Fazit von 96-Coach Selcuk Turan. Deshalb einigten sich die Verantwortlichen der Blau-Weißen mit ihren kommenden Heim-Gegnern auf einen Heimrecht-Tauscht und traten fünfmal infolge auswärts an. „Damit ist uns wenigstens ein zweites Spiel auf diesem furchtbaren Grand-Acker erspart geblieben“, so Turan, der in den letzten Wochen mit seinem Team auf dem kleinen Kunstrasenplatz, der im Sportzentrum Achter de Weiden neben dem Stadion liegt, trainierte. Dieser kleine Platz stand den 96-Kickern auch während der Schulsommerferien, die in Schleswig-Holstein vom 18. Juli bis zum 30. August gingen, zur Verfügung ‒ immerhin.
Trotzdem missfällt es Turan zutiefst, dass die Stadt Schenefeld während der Schulsommerferien nicht nur den Rasenplatz Achter de Weiden, sondern auch den Rasenplatz an der Gorch-Fock-Straße, auf dem ansonsten die Dritte Mannschaft von Blau-Weiß 96 (Kreisklasse 4) ihre Heimspiele absolviert, sperrt. „Das kommt, gerade über einen so langen Zeitraum, einer Schikane gleich und ich kenne keine andere Stadt oder Gemeinde, wo etwas ähnliches praktiziert wird“, tadelte der hauptberufliche Polizeibeamte. Turan kam deshalb zu dem Schluss: „Leistungsfußball wird hier nicht gewollt!“ Weil die Blau-Weißen selbst aber unbedingt weiter leistungsbezogenen Fußball im Herren- und auch im Jugendbereich anbieten möchten, hofft Turan, dass wenigstens für die Zukunft eine für alle Beteiligten tragbare Lösung gefunden wird.
„Hier ist wohl vor allem die Politik gefordert“, sagte Turan auch in Richtung von Andreas Wilken, der nicht nur Fußball-Abteilungsleiter von Blau-Weiß 96 ist, sondern sich in der liberalen Partei „Offensive für Schenefeld“ auch in der Politik engagiert. Für Besserung der Situation könnte die Umwandlung von zumindest einem der drei Plätze (Achter de Weiden, Blankeneser Chaussee oder Gorch-Fock-Straße) in einen Kunstrasenplatz sorgen. „Auch hier gibt es Gedanken und Planspiele“, so Turan, der verriet: „Favorisiert wird momentan wohl das Modell, dass aus dem Rasenplatz im Stadion Achter de Weiden ein Kunstrasen wird. Als erste Alternative zu diesem Plan gilt die Umwandlung des Grandplatzes an der Blankeneser Chaussee in einen Kunstrasen. Aber bis es soweit ist, wird sicher noch viel Zeit vergehen!“ Die nächsten Sommerferien gehen vom 23. Juli bis zum 4. September 2016 ...