Oberliga: Union und Hamm United bleiben ungeschlagen

Der Tornescher Morris von Winckelmann (rechts) im Duell mit HUFC-Akteur Georges Ryan Essaka.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Ein Quintett ist in der Oberliga Hamburg nach dem fünften Spieltag der Saison 2022/2023 noch ungeschlagen. Zwei dieser fünf Mannschaften sind, durchaus überraschend, der FC Union Tornesch und der Hamm United FC, die sich am Dienstagabend im direkten Duell mit einem 0:0-Unentschieden trennten. „Ich denke, dass wir mit diesem Ergebnis leben können“, erklärte Union-Trainer Thorben Reibe anschließend.

Die Elf von HUFC-Coach Sidnei Marschall kehrte erstmals an den Ort zurück, an dem sie am 13. Mai am letzten Spieltag der vergangenen Serie mit einem 5:2-Sieg den sechsten Platz in der Abstiegsrunde gesichert hatte, der nach einem Protest der Hammer Führung vor dem Spielausschuss zum Klassenerhalt genügte. Anschließend wurde das Team aus dem Hammer Park „mit einigen wirklich guten Spielern verstärkt“, wie Reibe lobte, deren Auftritte am Dienstagabend auch von Jörn Heinemann in Augenschein genommen wurde. Das, was der HUFC-Präsident im „Torneum“ in der ersten halben Stunde sah, dürfte ihm allerdings kaum gefallen haben: Es gab weder hüben noch drüben Höhepunkte.

Dann wurde die Partie offensiv interessanter. Bei den ersten Torannäherungen der Hausherren köpfte Morris von Winckelmann eine Rechtsflanke von Dennis Ghadimi am langen Pfosten vorbei (31.) und Fabian Knottnerus traf nach einem Pass von Patrice Meyer sogar von halblinks in das kurze Eck, stand dabei aber im Abseits (34.). Auf der Gegenseite lenkte Union-Torwart Norman Baese einen Kopfball von Sinisa Veselinovic stark noch über die Latte (36.), ehe der Tornescher Adrian Ghadimi zweimal hintereinander in den Fokus rückte: Erst zielte er nach Meyers Freistoß aus 20 Metern knapp links vorbei (38.); dann zog er von rechts nach innen und ab, doch sein Schuss wurde abgeblockt (40.). Direkt vor der Pause hatten die Hammer den Torschreib dann schon auf den Lippen, doch ein 18-Meter-Freistoß, den Dario Kovacic von halblinks aus über die Tornescher Abwehrmauer gezirkelt hatte, berührte das Netz nur von außen.

Der zweite Durchgang begann mit mehreren Spielunterbrechungen, weil wiederholt ein Akteur verletzt am Boden lag. Just, als HUFC-Keeper Thomas-Marius Kuballa unterstellt hatte, dass sie Zeit schinden wollen würden, während Adrian Ghadimi mit einer Schulterblessur behandelt wurde, „erwischte“ es seinen Mitspieler Ayaovi Bamezon: Der Hammer musste ebenfalls auf dem Platz versorgt und dann ausgewechselt werden. Nachdem Union-Akteur Jannik Swennosen einen Fernschuss nur hauchdünn oben links am Winkel vorbeigejagt hatte (63.), wurde es erst in der Schlussphase wieder wild.

Erst fand Veselinovic nach einem Abwehrfehler von Dennis Beckmann mit einem hohen 16-Meter-Schuss erneut in Baese seinen Meister (82.). Dann stand noch dreimal der eingewechselte Björn Dohrn im Mittelpunkt: Erst wurde ein Schuss des Union-Stürmers abgeblockt (85.), dann geriet sein Pass für von Winckelmann einen Tick zu lang, ehe Kuballa bei der letzten Aktion mit einer gewagten Grätsche rechts vor seinem Strafraum gegen Dohrn rettete. Direkt danach erfolgte der Abpfiff von Schiedsrichter Dominik Kopmann (FC Eintracht Norderstedt). Dass sich Akteure beider Teams, vor allem aber die des HUFC, über die ihrer Meinung nach zu kurze Nachspielzeit beschwerten, ist ein Zeichen dafür, dass sie sich mit dem Nimbus der Unbesiegbarkeit keinesfalls zufriedengeben, sondern gerne gewonnen hätten.

(Johannes Speckner)

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