B-Kreisklasse 6: Das sagen die FCE-Verantwortlichen zur Schlägerei

Jacob Witt war bis zum Juli noch Spieler des Heidgrabener SV III, ehe in seinem Freundeskreis die Idee entstand, ein Team zu gründen. Die Freunde wurden als neue Reserve des FC Elmshorn nachträglich zum Spielbetrieb angemeldet.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Nachdem es in Folge des Premieren-Spiels des FC Elmshorn II gegen Nikola Tesla III in der B-Kreisklasse 6 (4:8) am Sonntag eine Schlägerei gab, bei der es einen Verletzten und einen Polizeieinsatz mit 13 Beamten gab, nehmen Jacob Witt als Trainer der Reserve und FCE-Präsident Michael Homburg im Gespräch mit SportNord Stellung ...

 

Jacob Witt, Trainer des FC Elmshorn II, erklärte auf Nachfrage von SportNord:

„Das Spiel habe ich als fair empfunden. Es gab ein paar verbale Sticheleien, aber das gehört ja dazu. Wie genau die Situation dann weit nach dem Abpfiff eskaliert ist, habe ich nicht gesehen, weil ich gerade damit beschäftigt war, die Bälle einzusammeln. Ich habe dann nur gesehen, dass plötzlich eine große Traube von Spielern beider Mannschaften zusammenstand.

Dass so etwas passieren würde, war nicht absehbar. Andererseits würde ich niemals meine Hand dafür ins Feuer legen, dass so etwas nicht passiert, möglicherweise auch ein zweites Mal. In einer Gruppe in der Größe der Stärke einer Fußball-Mannschaft – wir reden hier immerhin über 15 bis 30 Personen – ist es nicht möglich, dafür zu garantieren, dass niemand wegen einer Beleidigung oder eines anderen speziellen Ereignisses austickt.“

 

Michael Homburg, Präsident des FC Elmshorn, gab ebenfalls im Gespräch mit SportNord zu Protokoll:

„Ich bin schockiert, dass so etwas passiert ist. Ab und zu ist in den Medien davon zu lesen, dass es eine Schlägerei bei oder nach einem Fußballspiel gab – das ist immer schlimm, aber es war bisher nie vor unserer Haustür, nie in Elmshorn. Das, wie sich mehrere Spieler unserer zweiten Mannschaft verhalten haben – wie viele genau es waren, wissen wir leider noch nicht –, entspricht in keiner Weise den Werten, für die der FC Elmshorn steht.

Wir können uns bei Nikola Tesla und speziell bei dem Spieler, der verletzt in das Krankenhaus musste, nur in aller Form entschuldigen. Ich hoffe inständig, dass der Spieler schnell wieder gesund wird – das ist jetzt das Allerwichtigste. Zudem kann ich Ihnen versichern, dass wir als Vorstand des FCE alles tun werden, um die Vorfälle umfassend aufzuarbeiten und alle Schuldigen zu identifizieren. Dabei möchten wir auch so eng wie möglich mit der Polizei zusammenarbeiten.

Außerdem werden wir dem Hamburger Fußball-Verband ein Schreiben zuschicken, in dem wir die Vorfälle detailliert schildern. Dies ermöglicht es dem Verband, sofern das Schreiben innerhalb von sieben Tagen nach den Geschehnissen eingeht, Ermittlungen einzuleiten und vor dem Sportgericht Strafen zu verhängen, auch wenn sich die Geschehnisse nach dem Abpfiff zutrugen und von Schiedsrichter Detlef Möller nicht mehr bemerkt wurden.

Außerdem haben wir am Dienstag im Rahmen einer Vorstandssitzung einstimmig – auch das anwesende Mitglied des Ehrenrats hat dafür votiert – beschlossen, unsere zweite Mannschaft mit sofortiger Wirkung wieder vom Spielbetrieb abzumelden. Dies soll keinesfalls eine Kollektivstrafe gegen alle Spieler des Teams sein: Diejenigen, die sich nicht aktiv an der Schlägerei beteiligt beziehungsweise deeskalierend auf die Situation eingewirkt haben, bieten wir an, als FCE-Mitglied auf unseren Sportplätzen zu trainieren und Testspiele zu absolvieren. Der Rückzug vom Spielbetrieb war aber alternativlos – alleine schon, um dem Rückspiel bei Nikola Tesla zu entgehen.“

(Johannes Speckner)

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