Oberliga: Klarer Concordia-Triumph im Torneum

Concordias Doppeltorschütze Ian Prescott Claus (links) im Duell mit Phillip Kuschka, der links in der Tornescher Viererabwehrkette den fehlenden Fabian Tiedemann ersetzte.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Um im Sommer erneut an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord teilnehmen zu können, muss der Wandsbeker TSV Concordia nicht unbedingt Hamburger Meister werden, im Abschlussklassement der Oberliga Hamburg aber vor Altona 93, dessen Führung ebenfalls Viertliga-Ambitionen hegt, stehen. Da die Altonaer in diesem Jahr schon zwei Siege starke Gegner geschlagen hatten (2:1 gegen TSV Sasel sowie 4:0 beim USC Paloma), während die Concordia-Partien gegen den Hamm United FC und den Eimsbütteler TV ausfielen, stand „Cordi“ am Sonntag schon etwas unter Druck. Diesem hielt die Mannschaft aber stand und triumphierte auch ohne Chefcoach Stefan Gehrke mit 4:1 beim FC Union Tornesch.

Gehrkes Assistent Thomas Bohlen stand verantwortlich an der Seitenlinie und musste tief durchatmen, als die Tornescher nach neun Minuten nur knapp die Führung verpassten: Aivas Shamoyan fand mit einem Traumpass Björn Dohrn, der den Ball von halblinks aus an Gäste-Keeper Johannes Höcker, aber auch hauchdünn am langen Pfosten vorbeizirkelte. Stattdessen jubelte fünf Zeigerumdrehungen später das Team aus dem Sportpark Hinschenfelde: Nach einer Rechtsflanke köpfte Union-Verteidiger Tim Moritz in Rücklage nur wenige Meter nach vorne – genau dort stand zwischen den Torneschern Jari Maack und Phillip Kuschka Concordias Arbes Tahirsylaj, der den Ball per Direktabnahme unter die Latte jagte.

In der Folge spielte sich die Partie vornehmlich im Mittelfeld ab, ehe die Gäste nach einer Standardsituation erneut zuschlugen: Nach einer Freistoßflanke prallte der Ball zu Tahirsylaj, der aus Nahdistanz erneut erfolgreich war und jubelnd abdrehte. „Er stand nicht einmal knapp, sondern mindestens einen Meter im Abseits“, reklamierte Union-Trainer Thorben Reibe vehement, aber vergeblich – Schiedsrichter Dennis Voß (TuS Dassendorf) erkannte den Treffer an. Damit war klar, dass es für die Hausherren schwer werden würde, mit ihrem Mittel der gelegentlichen Konter noch einmal in das Spiel zurückzukommen. Zumal Morris von Winckelmann, der im Hinspiel (5:1 für „Cordi“ am 26. August 2022 noch für die Tornescher Pausen-Führung gesorgt hatte, eine Rechtsflanke von Patrice Meyer in aussichtsreicher Position knapp verpasste (30.).

Drei Minuten später schlug Ian Prescott Claus einen Freistoß links von der Seitenauslinie mit Effet gen Union-Tor, wo Jan Eggers – stand erstmals seit dem ersten Spieltag wieder in der Tornescher Start-Elf – wegrutschte und der Ball an Keeper Norman Baese vorbei zum 0:3 ins Netz sprang. „Maximal unglücklich“, klagte Reibe, um zugleich den Gegner zu loben: „Die Concordia-Spieler haben mit ihrer individuellen Klasse aus wenig viel gemacht.“ Ein Lebenszeichen des abstiegsbedrohten Teams aus dem Kreis Pinneberg gab es, als Maik Stahnke mit einem Steilpass Dohrn fand, der sich den Ball am herausstürzenden Höcker vorbeilegte und dann zum 1:3 in das verwaiste Concordia-Gehäuse vollendete (64.).

„Es hätte sogar noch einmal spannend werden können“, sagte Reibe mit Verweis auf eine Szene in der 70. Minute, in der der aufgerückte Moritz nach einem Eckball zum Torschuss kam und sich Höcker bereits geschlagen gegeben hatte, der Ball dann aber hauchdünn am Pfosten vorbei strich. Das 1:4, das erneut auf das Konto des schon im Hinspiel doppelt erfolgreichen Claus ging, räumte dann letzte Zweifel am Concordia-Sieg aus, der „unter dem Strich verdient war“, wie auch Reibe zugab. Als Rang-Siebter liegt „Cordi“ zwar satte zehn Zähler hinter den zweitplatzierten Altonaern, hat aber noch drei Partien mehr auszutragen und das direkte Duell auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn – und es somit weiterhin in eigener Hand, am Saisonende vor den 93zigern zu stehen.

(Johannes Speckner)

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