(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Der von Ove Hinrichsen im „großen Fußball“ favorisierte 1. FC Köln verbrauchte in den letzten 14 Jahren ebenso viele Cheftrainer, die kurzzeitig tätigen Interims-Übungsleiter einmal weggelassen. Beim FC St. Pauli waren seit 2009 immerhin zwölf Trainer tätig und beim Hamburger SV sogar deren 18. Dagegen gab es beim Heidgrabener SV Kontinuität – mit Hinrichsen, der im Sommer 2009 beim „keinen HSV“ zunächst als Reserve-Coach eingestiegen und ein Jahr später zum Verantwortlichen der Liga-Mannschaft befördert worden war.
Mit der aktuellen Spielzeit endet insofern auch eine Ära, denn Hinrichsen verkündete im Gespräch mit SportNord: „Ich höre im Sommer als Trainer auf.“ Diese Entscheidung begründete der 51-Jährige damit, dass ihn „die letzten Jahre viel Kraft gekostet hätten“. Daraus zog er folgenden Schluss: „Ich möchte mehr Ruhe und Zeit für mich haben.“ Deshalb lehnte Hinrichsen auch alle Anfragen, die in den vergangenen Wochen bei ihm eintrudelten, ab: „Es waren aus sportlicher Sicht interessante Offerten dabei, von der Oberliga bis zur Bezirksliga – aber mein Entschluss, kürzertreten zu wollen, steht unumstößlich fest“, betonte der frühere Spieler der SV Lieth.
Keinesfalls sei es so, dass er die Nase voll hätte von Heidgraben und eine neue Herausforderung suchen würde: „Ganz im Gegenteil – ich hänge am Verein, vor allem an der Mannschaft, die sozusagen mein Baby ist“, beteuerte Hinrichsen. Deshalb sei es ihm auch „sehr wichtig gewesen, das Team in fähige Hände zu übergeben“. Als sich im Frühjahr 2022 abzeichnete, dass Christian Sommer und Lennard Witt beim Nachbarn FC Union Tornesch II mit dem Ende der Serie 2021/2022 aufhören müssen, ergriff Hinrichsen deshalb die Initiative: „In ihnen habe ich meine idealen Nachfolger gesehen.“
Sommer ist seit dem Beginn der aktuellen Saison gleichberechtigter Trainerpartner von Hinrichsen; Lennard Witt, der Sommer schon bei der Union-Reserve sowie zuvor bei Rasensport Uetersen II und beim TSV Uetersen II assistiert hatte, fungiert als Co-Trainer und Team-Manager, während Kevin Bliesch das „Team ums Team“ als Betreuer komplettiert. „Damit ist Heidgraben für die Zukunft optimal aufgestellt“, ist Hinrichsen, der die aktuelle Spielzeit als „Übergangsjahr“ ansieht, in dem er „den neuen Verantwortlichen den Einstieg erleichtern wollte und will“, überzeugt.
Hinrichsen, der die Heidgrabener 2011 und 2013 zum Aufstieg in die Kreisliga sowie 2018 zum erstmaligen Sprung in die geführt hatte, wird dem „kleinen HSV“ auch zukünftig treu bleiben: „Im Umfeld werde ich der Mannschaft weiterhin zur Verfügung stehen“, kündigte er an.
(Johannes Speckner)
