Oberliga-Abstiegsrunde: Höchster Tornescher Auswärtssieg in Meiendorf

Der Tornescher Maik Stahnke (rechts) bis nach seiner frühen Verletzung bis zur Pause auf die Zähne.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Der achte Oberliga-Auswärtssieg in der Geschichte des FC Union Tornesch war zugleich der höchste. Am Ostermontag triumphierten die Kicker aus dem „Torneum“ mit 5:1 beim Meiendorfer SV. Abgesehen von der historischen Bedeutung dieses klaren Erfolges war er auch insofern wichtig für das Team aus dem Kreis Pinneberg, weil es damit dem Klassenerhalt in der Oberliga Hamburg einen großen Schritt näherkam. Dieser gerät dagegen für die Meiendorfer immer mehr außer Reichweite: Mit erst acht Punkten auf dem Konto liegt das Team von MSV-Trainer Hakan Yavuz als Tabellenletzter der Abstiegsrunde bereits acht Zähler hinter dem rettenden sechsten Rang, bei nur noch fünf offenen Partien.

„Die Meiendorfer haben gute Einzelspieler und sie spielen nicht so schlecht, wie es einige Ergebnisse ermöglichen“, fand Union-Coach Thorben Reibe tröstende Worte für den Gegner. Nicht Trost, sondern heilende Hände benötigte der Tornescher Maik Stahnke, der sich schon in der ersten Minute verletzte. Hatte Reibe acht Tage zuvor beim 3:0-Derby-Sieg beim SV Rugenbergen bereits nach sieben Zeigerumdrehungen zweimal wechseln müssen. Dass Stahnke und Jan Eggers, den es ebenfalls noch während des ersten Durchgangs „erwischte“, nun bis zur Pause durchhielten, begrüßte Reibe ausdrücklich: „Es geht ja auch darum, sich Wechseloptionen für den weiteren Spielverlauf offenzuhalten.“

Angetrieben von Eggers und Maik Stahnke als Mittelfeldmotoren gingen die Tornescher in der elften Minute in Führung: Patrice Meyer flankte von rechts in die Mitte, wo Fabian Knottnerus mit seiner Direktabnahme noch am stark reagierenden MSV-Keeper Sulejman Hoxha scheiterte. Den Abpraller bugsierte Morris von Winckelmann aber zum 0:1 ins Netz. Die Hausherren fanden aber postwendend die passende Antwort: In der Folge eines Freistoßes, bei dem die Gäste-Abwehr schlief, gelang Mel Morawitz der 1:1-Ausgleich (14.). Sollten die Meiendorfer, die in ihrem vorherigen Liga-Auftritt immerhin ein 2:2-Unentschieden gegen den FC Süderelbe erreicht hatten, erneut etwas Zählbares mitnehmen?

Die Antwort lautete „Nein“, denn in der Folge hatten die Gäste wieder klare Vorteile: „Wir haben den Ausgleich gut weggesteckt und gleich wieder den Weg nach vorne eingeschlagen“, lobte Reibe. Als Knottnerus bereits an Hoxha vorbeigezogen war, konnte ein MSV-Verteidiger seinen Schuss auf der eigenen Torlinie wegschlagen. Auch den daraus resultierenden Eckstoß klärten die Hausherren zunächst, doch nach der darauffolgenden Flanke sah Schiedsrichter Devin Wengorz (TuS Hamburg) ein Handspiel im MSV-Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte Maik Stahnke zum 1:2-Pausenstand (19.).

Der nötige Wille war den Schützlingen von Hakan Yavuz nicht abzusprechen, aber die Tornescher waren so, wie im mit 3:0 gewonnenen Hinspiel, mannschaftlich besser. Dies machte sich nach einer knappen Stunde auch im Ergebnis bemerkbar. Erst konnten sich Adrian Ghadimi Nouran und Meyer rechts nach vorne durchkombinieren, ehe der Erstgenannte in die Mitte passte, wo von Winckelmann seinen Doppelpack schnürte, indem er aus acht Metern in das kurze Eck einschoss (57.). Kurz darauf nutzte Anil Orhan einen Konter zu seinem ersten Oberliga-Tor (62.), das Reibe nüchtern kommentierte: „Er hätte eigentlich schon vorher treffen müssen.“

Mit diesem Doppelpack war die Partie entschieden und es ging nur noch um die Höhe des Erfolgs der Gäste. Immerhin ein Tor legten sie noch nach, als von Winckelmann im MSV-Strafraum gelegt wurde und, da der etatmäßige Elfmeterschütze Maik Stahnke nicht mehr auf dem Platz stand, Knottnerus zum 1:5-Endstand verwandelte (83.). Der VfL Lohbrügge, der die Tornescher am Sonnabend, 7. Mai empfängt, wird sich möglicherweise warm anziehen müssen, denn ein Blick auf die bisherigen Oberliga-Auswärtssiege der Union-Kicker zeigt, dass sie immer deutlicher ausfielen:

  1. August 2019 > 1:0 beim FC Süderelbe
  2. September 2019 > 2:0 beim USC Paloma
  3. Februar 2020 > 3:1 beim Bramfelder SV
  4. März 2022 > 3:1 beim HSV Barmbek-Uhlenhorst
  5. März 2022 > 3:1 beim Bramfelder SV
  6. April 2022 > 3:0 beim SV Rugenbergen
  7. April 2022 > 5:1 beim Meiendorfer SV

(Johannes Speckner)

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