Oberliga-Abstiegsrunde: Hamm United wahrt mit Sieg die Hoffnung

Duell zweier Joker: Dimitri Patrin (Hamm United, links) gegen den Tornescher Jannik Swennosen.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Der Jubel am Freitagabend nach dem Abpfiff war groß: Die Spieler fielen sich in die Arme, bespritzten sich mit Wasser und schossen Jubel-Foto. Fakt ist: Der Hamm United FC kann einziges Team, das aus der Vorrundengruppe 1 in die Abstiegsrunde der Oberliga Hamburg wanderte, weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Am letzten Spieltag gewann das Team aus dem Hammer Park mit 5:2 beim FC Union Tornesch und zog damit noch am VfL Lohbrügge, der zeitgleich beim SV Rugenbergen mit 1:4 verlor, vorbei auf den sechsten Platz. Dieser genügt im für den Hamburger Amateur-Bereich bestmöglichen Fall – der FC St. Pauli II hält die Regionalliga Nord und der Wandsbeker TSV Concordia steigt in die Regionalliga auf – zum Klassenerhalt.

Im „Torneum“ war zunächst nicht erkennbar, weshalb die Union-Kicker den fünften Platz schon vor dem Anpfiff sicher hatten. „Wir haben wieder einmal eine unterirdische erste Halbzeit gespielt“, gab Union-Trainer Thorben Reibe unumwunden zu. Ganz anders die HUFC-Akteure, die wussten, um was es geht. Dementsprechend legten sie ein hohes Tempo und eine 2:0-Führung durch Tore von Demian-Coray Wicke (8. Minute) sowie Tevin Tafese (43.) vor. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit profitierten die Gäste dann noch davon, dass der A-Jugendliche Adrian Weiß, der das Union-Tor hütete, weil Norman Baese ortsabwesend und Geburtstagskind Knut-Ole Mohr noch immer verletzt war, eine von der Eckfahne kommende Freistoßflanke nicht richtig klärte, was Rodrigo Baroni Badziak zum 0:3-Pausenstand nutzte.

„wir haben ohne Frage verdient, vielleicht aber etwas zu hoch zurückgelegen“, erklärte Reibe. Immerhin waren seine Schützlinge gewillt, nach dem Seitenwechsel noch einmal in die Partie zurückzukommen. Nach einer Freistoßflanke von Morris von Winckelmann, dessen Schnelligkeit dieses Mal keine Waffe war, staubte Christian Kulicke im Getümmel zum 1:3 ab (50.). Nun wollten die Hausherren mehr und nach einem Vierfach-Wechsel schnupperten sie am Anschlusstreffer. Nach einem Eckstoß von Jannik Swennosen, einem der „Joker“, gab Flemming Lüneburg einen Kopfball ab, den die Hammer auf der eigenen Torlinie klärten. Den Abpraller passte Lüneburg wieder nach Linksaußen zu Swennosen, dessen Maßflanke der ebenfalls eingewechselte Lennart Dora schulbuchmäßig gen Gehäuse köpfte, wo HUFC-Keeper Victor Medaiyese aber mit einer sagenhaften Parade das 2:3 verhinderte (66.).

Ein umstrittener Elfmeter – Fabian Tiedemann wurde zwar im Gäste-Strafraum hart getroffen, aber zuvor war der Ball geklärt worden – bescherte den Torneschern dann den 2:3-Anschluss, weil Björn Dohrn sicher aus seiner Sicht flach links verwandelte; Medaiyese hatte sich für einen Sprung in die andere Ecke entschieden (71.). Plötzlich mussten die Hammer wieder zittern, zumal es im Parallelspiel in Bönningstedt noch 1:1 stand. Doch dann schlug das Pendel endgültig zugunsten von Hamm United aus: Erst schloss Eliakim-Mbila Kukanda einen schnellen Gegenangriff über die rechte Seite – zuvor war Tiedemann aus Union-Sicht gefoult worden – mit dem 2:4 ab, indem er den Ball unter die Latte setzte (78.). Kurz darauf jubelte die HUFC-Bank, weil Lohbrügge in Rückstand geriet. Nachdem ein Schlenzer des Torneschers von Winckelmann knapp am langen Eck vorbeigegangen war (80.) bedeutete das 2:5, bei dem Baroni Badziak nach Kukandas Lattenschuss abstaubte, den Schlusspunkt im „Torneum“ (88.).

(Johannes Speckner)

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