Bezirksliga 1: Keine Abstiegsangst in Schenefeld

Rene Müller (rechts), der für die Schenefelder das vorentscheidende 4:1 köpfte, ist hier vor dem Hörnerkirchener Rene Kröger am Ball.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Auf die Frage, ob bei Blau-Weiß 96 Schenefeld mit dem am Freitag errungene 5:1-Kantersieg gegen den SV Hörnerkirchen „das Abstiegsgespenst vertrieben worden“ sei, antwortete Mathias Timm mit einem Kopfschütteln. „Der Abstieg war hier nie ein Thema – weil ich um die Qualität meiner Mannschaft weiß, habe ich mir da nie Sorgen gemacht.“ Fakt ist aber: Die Schenefelder verbrachten das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel als Drittletzter auf dem neunten Rang, der in den sechs Bezirksliga-Staffeln ein Relegationsplatz ist. „Es geht sehr eng zu in unserer Liga“, weiß Timm, dessen Team durch den Erfolg gegen „Höki“ einen Satz auf den fünften Platz machte.

Seinen Optimismus begründete Timm mit zwei Tatsachen: „Erstens haben wir im Herbst 2021 unter einem enormen Verletzungspech gelitten. Mir war klar, dass wir, wenn die Leistungsträger zurückkehren, wieder eine ganz andere Schlagkraft auf dem Platz haben werden.“ Und zweitens verwies er auf den Spielplan: „Kurioserweise war es vor der Winterpause so, dass wir sechsmal auswärts antreten mussten, aber nur dreimal Heimrecht hatten.“ Deshalb sei ihm klar gewesen, dass seine Schützlinge in der zweiten Halbserie „gegen die sechs Gegner, gegen die wir in der Fremde nur sechs Punkte geholt hätten, auf unserem heimischen Kunstrasen deutlich mehr Zähler einfahren werden“. Und genauso kam es bisher auch: Nachdem die Blau-Weißen in ihrem ersten Pflichtspiel des Jahres am 4. Februar dem als Spitzenreiter angereisten SC Egenbüttel ein 3:3-Unentschieden abgetrotzt hatten, feierten sie nun einen 6:1-Kantersieg gegen die Hörnerkirchener.

Dabei war im Stadion Achter de Weiden zunächst aller Anfang schwer: Die Gäste, die von zahlreichen stimmgewaltigen Anhängern begleitet wurden, gingen durch Timo Harms, der einen langen Einwurf einköpfte, früh in Führung (5. Minute). „Wir haben uns davon aber nicht beirren lassen“, betonte Timm, der den schnellen Ausgleich durch Julius Paster bejubeln konnte (13.). Dieses Ergebnis hatte bis zur Pause Bestand. Nach dem Seitenwechsel machten die Hörnerkirchener dann noch einmal Druck: „Genau damit hatten wir gerechnet – deshalb habe ich meinen Spielern auch gesagt, dass sie diese kurze Drangphase des Gegners überstehen müssen“, erklärte Timm, dessen Marschroute aufging. Denn in der 54. Minute befreiten sich die Hausherren gut aus der Umklammerung der Gäste und nach Pasters Vorarbeit von rechts gelang Lewe Luis Timm mit einer Direktabnahm die 2:1-Führung (54.).

In der Folge gingen bei den SVH-Spielern nicht nur die Köpfe nach unten, sondern auch die Kräfte aus. „Damit hatten wir ebenfalls gerechnet“, sagte Timm mit Verweis auf die unterschiedlichen Trainingsmöglichkeiten – denn während sein Elf auf Kunstrasen beste Bedingungen hat, stehen Trainerkollege Jürgen Kohnagel in Brande-Hörnerkirchen und in Bokel nur zwei Rasenplätze zur Verfügung, die in den zurückliegenden Wochen naturgemäß kaum bespielbar waren. So konnten die Schenefelder noch einen klaren Sieg herausschießen. Das 3:1 ging auf das Konto von Tobias Hopp, der nach einer Kopfballbogenlampe von Fabian Arth am schnellsten schaltete und den Abpraller per Flugkopfball ins Netz hechtete (68.). Kurz darauf hieß es 4:1, als Rene Müller nach einem Eckstoß zwar hinter dem größer gewachsenen Gäste-Verteidiger Dennis Eichentopf stand, aber den von Paster von rechts perfekt hereingegebenen Ball trotzdem einköpfen konnte (75.).

In der vorletzten Minute fand Timo Bock dann noch mit einem Diagonalpass den eingewechselten Arth, der rechts am herausstürzenden SVH-Keeper Marc Schikowski vorbeizog und zum 5:1-Endstand einschob. Damit besiegelt der „Joker“ nicht nur den höchsten Liga-Sieg seiner Schenefelder in der aktuellen Serie, sondern auch den deutlichsten Pflichtspiel-Erfolg seit dem 9. Oktober 2020, als in der Bezirksliga Süd Juventude sogar mit 5:0 abgefertigt worden war.

(Johannes Speckner)

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