Oberliga 2: Vicky unter 2G-Bedingungen gegen Rugenbergen

Können Trainer Michael Fischer (rechts) und Kevin Beese am Freitagabend mit dem SV Rugenbergen etwas Zählbares an der Hoheluft erreichen?
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

„Wir müssen draußen bleiben.“ Dieser sonst eher für Hunde bekannte Satz gilt vermehrt für Menschen, die nicht gegen das Corona-Virus geimpft oder von der Krankheit genesen sind. So auch am Freitag, 26. November, wenn der SC Victoria Hamburg (zweiter Rang, 21 Zähler) zum Auftakt des 14. Spieltages den SV Rugenbergen (achter Platz, elf Punkte) empfängt. „Um die Stadion-Kapazität von 4.000 Zuschauern voll auslasten zu können, hat unser Vorstand entschieden, dass die 2G-Regelung zur Anwendung kommt – andernfalls hätten wir nur 450 Zuschauern Eintritt gewähren dürfen“, erklärte SCV-Pressewart Mathias Reß diesen Umstand auf Nachfrage von SportNord.

Die Hoffnungen der Offiziellen von „Vicky“ auf eine hohe Zuschauerzahl begründen sich auf den vergangenen Freitagabend, als 650 Besucher einen 3:0-Sieg gegen den Hamburger SV III, für den Felix Schuhmann (18. Minute), Pascal Eggert (29.) und Nick Scharkowski (84.) sorgten, sahen. Und auch darauf, dass es nun freien Eintritt gibt – aber eben nur für Geimpfte und Genesene. Diese Regelung, die durchaus als Beitrag zur Spaltung der Gesellschaft angesehen werden kann, war zuvor unter anderem schon von den Verantwortlichen des FC Teutonia 05, der seine Regionalliga-Heimspiele ebenfalls im Stadion Hoheluft austrägt, sowie von den Zweitligisten Hamburger SV und FC St. Pauli angewendet worden. SVR-Coach Michael Fischer sieht in dieser Regelung eine Gefahr: „Leider gibt es Menschen, die sich nach ihrer Impfung in einer trügerischen Sicherheit wähnen – dabei wäre es auch für sie wichtig, weiter vorsichtig und rücksichtsvoll zu sein.“

Auf das Sportliche bezogen weiß Fischer, der sich am vergangenen Sonntag über einen 1:0-Sieg gegen den FC Süderelbe (Tor: Marcel Schöttke/41. Minute) freuen konnte: „Von zehn Spielen zwischen ‚Vicky‘ und uns würden wir sicher die Mehrheit verlieren, aber – auch wenn jetzt das Phrasenschwein grüßt – in einer Partie ist immer alles möglich.“ Das Hinspiel am 19. September hatte „Vicky“ im Werner-Bornholdt-Sportzentrum mit 4:1 gewonnen. „Damit haben wir die Mannschaft so ein bisschen zurück in die Spur gebracht – aber dafür, dass wir uns als Steigbügelhalter für unsere Gegner betätigen, sind wir ja bekannt“, erinnerte sich Fischer gequält lächelnd. Die Mannschaft seines Trainerkollegen Marius Ebbers sei „auf einem guten Weg“, findet Fischer: „Aufgrund der Ansprüche und der Erfahrung der Spieler gehört dieses Team in der Tabelle nach oben und wird sich sehr wahrscheinlich auch für die Aufstiegsrunde qualifizieren.“

Leise Hoffnungen, den Gang in die Abstiegsrunde noch verhindern zu können, hat aber auch Fischer noch: „Wir müssen in die noch offenen Partien mit einer Alles-oder-Nichts-Einstellung hineingehen und, wenn es nach 70 Minuten einen ausgeglichenen Spielstand gibt, offensiv wechseln.“ Denn um den derzeitigen Acht-Punkte-Rückstand auf den Rang-Vierten TuS Osdorf wettzumachen, helfen den Bönningstedtern nur Siege weiter: „Wenn wir bei Vicky verlieren, findet die Aufstiegsrunde sehr wahrscheinlich ohne uns statt – aber wenn wir gewinnen, und sei es mit schlechtem Fußball, könnte noch etwas gehen“, sinnierte der 55-Jährige. Hendrik Rühmann (Leistenprobleme) und Sven Worthmann (Oberschenkel-Blessur) können nicht mitwirken. Sascha Richert (nach Corona-Quarantäne) sowie Marlon Stannis und Jannick Wilckens (nach Krankheit) sind dagegen ebenso wieder dabei wie Nikolaj Rörström.

Im zweiten Freitagabendspiel empfängt die HSV-Dritte (sechster Platz, 13 Punkte) den TSV Buchholz 08 (fünfter Rang, 17 Zähler), wobei auf der Paul-Hauenschild-Sportanlage an der Ulzburger Straße in Norderstedt erst ab 20 Uhr der Ball rollt. Während die „Rothosen“ von ihren letzten sechs Punktspielen nur eines gewannen (4:0 gegen Rugenbergen vor zwei Wochen), reiten die Nordheider auf einer Welle des Erfolgs. Sie holten 13 von 15 möglichen Punkten, ehe sie zuletzt am 14. November beim Niendorfer TSV mit 2:4 verloren.

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