Kreisliga 6: Rückzug der HR-Reserve

Auch, wenn Andree Otto hier einen Koffer mit Erste-Hilfe-Utensilien trägt, konnte er die SV Halstenbek-Rellingen II als Trainer nicht retten.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Am 12. Januar während des Testspiels der Liga-Mannschaft der SV Halstenbek-Rellingen (Landesliga 1) beim TuS Osdorf (Oberliga 2) hatte sich Andree Otto noch zuversichtlich gezeigt: „Wenn die Spieler, die zuletzt wegen einer Corona-Infektion beziehungsweise des Verdachts einer Ansteckung in Quarantäne mussten, zeitnah wieder mitwirken können, bin ich optimistisch, dass wir zu unseren nächsten Partien antreten können.“ Dieser Plan des 51-Jährigen, der im Sommer 2021 das Traineramt bei der SV Halstenbek-Rellingen II von Carsten Clausen übernommen hatte, ging nicht auf: Die HR-Verantwortlichen sahen sich aufgrund der akuten Personalnot gezwungen, ihr Reserve-Team vom Spielbetrieb der Kreisliga 6 abzumelden.

Diesen Schritt vollzogen der Erste Vorsitzende der „Baumschuler“, Hans Jürgen Stammer, und seine Mitstreiter bewusst vor dem für Sonntag, 30. Januar angesetzten Nachholspiel gegen TuRa Harksheide II, um Kosten zu sparen: Ein Nichtantritt und ein anschließender Rückzug hätte mehr Geld gekostet als jetzt die gleich vollzogene Abmeldung. Die personelle Misere erklärte sich neben Abgängen und verletzungsbedingten Ausfällen auch dadurch, dass zahlreiche Spieler, die vor der Saison eigentlich für eine Dritte Mannschaft in der B-Kreisklasse vorgesehen waren, den Jacob-Thode-Platz noch im Sommer gen Nachbar 1. Rellinger FC 2010 (A-Kreisklasse 5) verließen – und deshalb nicht mehr in Ottos Team aushelfen konnten, als dort Not am Mann war.

Dies besiegelte das Ende der HR-Reserve, die in der Saison 2015/2016 noch der Landesliga – in der aktuell die Liga-Mannschaft des Vereins um Punkte kämpft – angehörte und im Mai 2018 aus der Bezirks- in die Kreisliga abgestiegen war. Dort verlor die U23 der „Baumschuler“ ihre acht Punktspiele der Saison 2021/2022 allesamt, weshalb sie zuletzt punktlos und mit einem Torverhältnis von 3:41-Treffern das Tabellenende zierte.

Nun mussten die acht Teams, die von August 2021 bis zum November 2021 ihr Hinspiel gegen Halstenbek-Rellingen II gewonnen hatten, den Verlust von drei Punkten und den in diesen Partien erreichten Toren verkraften: Der TuS Germania Schnelsen (10:0-Treffer), der Hamburger SV IV (8:0), der TuS Holstein Quickborn (7:0), der TuS Hemdingen-Bilsen (5:1), der SC Ellerau und der FC Eintracht Norderstedt II (jeweils 3:0), der SC Egenbüttel II (3:1) sowie der Niendorfer TSV V (2:1). Der SV Rugenbergen II und die Harksheider Reserve büßten keine Zähler ein, da ihr Hinserien-Duell gegen die Halstenbeker ausgefallen war.

Während die zuständigen Mitarbeiter des Hamburger Fußball-Verbandes diese besagten Liga-Begegnungen im maßgeblichen DFB-Net bereits löschte, wurde das für Mittwoch, 2. Februar angesetzte Holsten-Pokal-Achtelfinal-Nachholspiel gegen den FC Teutonia 05 II (Anpfiff: 19 Uhr/Jacob-Thode-Platz) noch nicht abgesetzt. Das Achtelfinale des Hamburger Pokalwettbewerbs für Zweite Mannschaften hatten die Halstenbeker mit Siegen beim FC Elmshorn II (B-Kreisklasse 1/5:0), gegen die FTSV Komet Blankenese II (A-Kreisklasse 5/3:2) und beim Hetlinger MTV II (A-Kreisklasse 1/3:1) erreicht. Dabei hatte der HFV-Spielausschuss ihnen gegen die klassentiefere Komet-Reserve fälschlicherweise das Heimrecht zugesprochen – Volker Tausend als in Halstenbek lebender Fußball-Abteilungsleiter der Blankeneser verzichtete aber seinerzeit auf einen Protest.

(Johannes Speckner)

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