Oberliga 2: „Rothosen“ holen Remis bei Rugenbergen

Hier hält sich HSV-Torschütze Manuel Brendel (links) den SVR-Verteidiger Sven Worthmann vom Leib.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Fast auf den Tag genau elf Monate, nachdem der Hamburger SV III am 27. September 2020 beim SV Rugenbergen mit 3:7 verloren hatte, war er am Sonntag erneut im Werner-Bornholdt-Sportzentrum zu Gast. Christian Rahn, der die „Rothosen“ zusammen mit Marcus Rabenhorst trainiert, hatte die SVR-Kicker am vorherigen Freitag bei deren 1:2-Niederlage beim TuS Osdorf in Augenschein genommen.

Schon in der zweiten Minute schlug der agile Sascha Richert den ersten Eckstoß in den Gäste-Strafraum, wo HSV-Keeper Jonas Marschner den Ball aus der Gefahrenzone boxte. Als es Richert von links aus spitzem Winkel mit einem satten Schuss probierte, hatte Marschner, der im Sommer vom HSV Barmbek-Uhlenhorst an die Ulzburger Straße gewechselt war, erneut das bessere Ende für sich (7. Minute). Im Gegenzug gab es das erste offensive Ausrufezeichen der Gäste, als Mohamed Abd El Aal Ali von halblinks aus frei vor SVR-Torwart Patrick Hartmann auftauchte, aber an dessen Beinabwehr verzweifelte. Auf der anderen Seite sorgte wiederum ein Eckball für Gefahr: Das von links von Hendrik Rühmann hereingeschlagene Spielgerät erwischte Marcel Schöttke per Flugkopfball, ehe die Gäste die Situation bereinigen konnten. Dann versuchte es Hendrik Rühmann mit einem Fernschuss, der Marschners Gehäuse jedoch verfehlte (23.).

Vor den Augen zahlreicher HSV-Anhänger sowie Jan Ketelsen, der als Trainer des 1. FC Quickborn (Bezirksliga 4) unter den Zuschauern weilte, hatten die Gäste eine weitere Halbchance, als sich Manuel Brendel halbrechts gegen Sven Worthmann und Taylan Güvenir behauptete, den Ball dann etwas zu steil nach vorne passte, weshalb Hartmann vor dem nachsetzenden Abd El Aal Ali klären konnte. Dann setzte sich Leon Neumann, der auf der rechten Seite der Heim-Elf ein Aktivposten war, gegen Christopher Rieder durch, blieb mit seinem Schuss aber an der vielbeinigen Gäste-Deckung hängen. Der beste Angriff der Heim-Elf im ersten Durchgang hätte das Führungstor verdient gehabt, als Marco Rohde mit einer Rechtsflanke auf der linken Seite Edouard Mesenholl fand, nach dessen Rückpass Richert von halblinks aus das lange Eck anvisierte, Marschner aber prächtig rettete (32.).

Die daraus resultierende Ecke führte Richert von rechts kurz aus zu Schöttke, der den Ball so per Hacke weiterleitete, dass Jan Schrage und Rode aus sieben Metern freie Bahn hatten – allerdings behinderten sie sich dabei gegenseitig, ehe letztlich Schrage im Fallen ein harmloses Schüsschen abgab, das Marschner abwehrte. Kurz vor der Pause gab Schrage keine gute Figur ab, als er Sepehr Nikroo gewähren ließ: Der HSVer tankte sich von links in den Strafraum durch und zog an Güvenir vorbei ab, zielte aber viel zu mittig, so dass Hartmann den Ball fangen konnte (42.). Den letzten Torschuss vor der Pause gab Rohde ab – allerdings warf sich Rieder in den Ball, den er deshalb über die Latte lenkte (43.). Richerts folgenden Eckstoß erwischte Schöttke am kurzen Eck des Fünfmeterraums, nickte den Ball aber klar vorbei.

Nach dem Seitenwechsel übernahmen dann die „Rothosen“ das Kommando. Mehrere HSV-Akteure ließen immer wieder ihre individuelle Klasse aufblitzen. Bei ihrem Führungstor profitierten die Gäste allerdings davon, dass Hartmann ein Ball durch die Finger glitt – deshalb konnte Levin Erik das Spielgerät zu Brendel passen, der zum 0:1 in das leere Gehäuse einschob (57.). In der Folge verstärkten die Bönningstedter ihre Offensivbemühungen. Die HSV-Dritte muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie den sich dadurch bietenden Platz nur unzureichend für Konter nutzte. Zudem fanden die „Rothosen“ kein Mittel gegen den agilen Neumann, der immer wieder gefährliche Flanken in den Gäste-Strafraum schlug. Mesenholl (66.) und der zum zweiten Durchgang eingewechselte Marlon Stannis (73.) konnten die Hereingaben nicht verwerten – doch in der 87. Minute machte es Rühmann besser, als er Neumanns gefühlt hundertste Flanke des Tages flach rechts zum 1:1-Endstand versenkte.

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