(Foto-Credit: Johannes Speckner)
In der vergangenen Saison war der FC Veddel United die einzige Mannschaft, die dem Klub Kosova II im Kampf um Punkte eine Niederlage beibrachte: Neben 24 Siegen und einem Unentschieden war das am 9. März bezogene 3:5 der einzige Fleck auf der ansonsten „weißen Weste“ der Kosova-Reserve in der Kreisklasse 2. Als die beiden Platz-Nachbarn an der Slomanstraße am Sonntag in der Kreisliga 2 erneut aufeinander trafen, glich Halil-Ibrahim Usta mit seinem dritten Tor des Tages in der Nachspielzeit für das United-Team zum 4:4-Endstand aus. Nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Onur Sinan Kaya (TuS Osdorf) kam es allerdings zu einer Schlägerei.
United-Trainer Sefa Yilmaz schilderte die Geschehnisse anschließend auf Nachfrage von SportNord wie folgt:
„Wir haben in der letzten Sekunde den 4:4-Ausgleich gemacht. Direkt danach erfolgte der Abpfiff, weshalb das Unentschieden für uns ein gefühlter Sieg war. Abgesehen von einer Roten Karte gegen einen Kosova-Spieler, der wiederholt provoziert hatte, hatte es im Spiel keine Probleme zwischen den beiden Mannschaften gegeben. Während sich die gegnerische Mannschaft nach dem Abpfiff darum gekümmert hat, den Platz abzubauen, haben wir uns in unserer Spielfeldhälfte zum Kreis versammelt und ich habe eine lange Ansprache gehalten.
Als wir dann in Richtung Kabine gegangen sind, habe ich plötzlich gesehen, dass zwei unserer Spieler von einer Gruppe von zehn bis 20 Menschen attackiert worden sind. Einer unserer Spieler lag am Boden und ihm wurde mehrfach gegen seinen Kopf und Nacken getreten. Die anderen Spieler und ich sind sofort dorthin gelaufen, um die beiden Spieler zu schützen und wegzuziehen. Die Situation hat sich dann auch schnell wieder beruhigt und als wir in Richtung unserer Kabine gelaufen sind, kamen nur noch ein paar Sprüche aus der Personengruppe gegen uns.
Kurz darauf traf auch schon die Polizei ein, was ich ausdrücklich begrüßt habe. Es gab Probleme zwischen einer größeren Menschengruppe: Ich schätze, zwischen 80 und 100 Personen, von denen sich natürlich nicht alle an der Auseinandersetzung beteiligt haben, waren auf der Anlage. Dass sich 200 Personen geschlagen haben, wie in einem Medium berichtet wurde, ist absoluter Quatsch. Es ist defintiv keine Massenschlägerei gewesen. Trotzdem war es gut, dass die Polizisten dafür gesorgt haben, dass sich die Situation beruhigt.
Wie und warum genau die Schlägerei entstanden ist, habe ich nicht gesehen. Möglicherweise haben einige unserer Spieler etwas Beleidigendes in Richtung Kosova gesagt. Fakt ist aber, dass die Kosova-Seite der Auslöser der Schlägerei gewesen ist. Ich könnte die Personen, die unsere Spieler attackiert haben, nicht genau identifizieren. Ich vermute aber, dass es sich dabei vornehmlich um Zuschauer und Anhänger von Kosova gehandelt hat, weil die Spieler unseres Gegners wie gesagt noch mit dem Platzabbau beschäftigt waren.
Unser Spieler, der getreten worden ist, musste direkt nach den Geschehnissen behandelt werden. Zunächst fühlte er sich danach gut und wollte nicht ins Krankenhaus. Am Sonntagabend ist er dann aber doch noch ins AK Harburg gefahren, wo er untersucht worden ist. Ich habe ihn noch kurz besucht. Seine Blutwerte waren aber, wie ich es mitbekommen habe, in Ordnung, sodass wir hoffen, dass er keine ernsthaften inneren Verletzungen erlitten hat.
Wir alle sind sehr traurig, dass es zu einem solchen Vorfall gekommen ist. Ich möchte aber noch einmal betonen, dass das keine Sache ist, die zwischen den beiden Vereinen eskaliert ist. Ja, es gab eine extreme Auseinandersetzung – aber eben nicht im Spiel, sondern danach. Das Ganze ist quasi aus dem Nichts passiert und hat sich ganz schnell hochgeschaukelt. Wir sind auf jeden Fall daran interessiert, die Angelegenheit mit dem Klub Kosova auszuräumen, um weiter ein friedliches Nebeneinander beider Vereine zu ermöglichen.“
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(Johannes Speckner)