
Wie stark der FC Teutonia 05 wirklich ist, zeigte sich am Sonntagvormittag einmal mehr: Auch von einem Platzverweis ließ sich der Titelfavorit der Landesliga Hammonia nicht aus der Bahn werfen, sondern feierte einen 4:1-Sieg gegen den VfL Pinneberg II. Am Sonntagnachmittag machte sich der HEBC dann zum ärgsten Verfolger der verlustpunktfreien Teutonen: Die Eimsbütteler gewannen das Topspiel beim bis dato punktgleichen FC Union Tornesch mit 2:0 und sind nun alleiniger Tabellen-Zweiter, zwei Zähler hinter den Kreuzkirchen-Kickern liegend. Die Tornescher verloren dagegen erstmals überhaupt in ihrer Geschichte ein Landesliga-Spiel. „Das war komplett unnötig ‒ aber wir haben nun einmal keine Tore geschossen und können uns deshalb am Ende über das Ergebnis nicht beschweren“, sagte FCU-Coach Stefan Dösselmann. In der ersten Halbzeit trugen die Tornescher noch einige schöne Kombinationen vor und schnupperten mehrmals am Führungstor.
So hatte Jannick Prien schon in der vierten Minute eine gute Chance, doch er zielte knapp vorbei. Zwei Minuten später tat es ihm Björn Dohrn gleich und Dösselmann befand: „Da fehlte uns das nötige Glück im Torabschluss.“ Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit duellierten sich der Tabellen-Zweite und der Rang-Vierte vor allem im Mittelfeld. Immer dann, wenn die Hausherren schnell in die Spitze spielten, wurde es auch gefährlich: Als der Ball wieder einmal gut durchgesteckt worden war zu Dohrn, wurde der Winkel von halblinks aus immer spitzer und der Torjäger schoss knapp vorbei. Kurz vor der Pause vergab Dohrn dann die bis dato beste Chance, als er freistehend am überragend reagierenden HEBC-Keeper Robin Geist scheiterte (45.). Auf der Gegenseite konnten die Gäste nicht davon profitieren, dass Union-Torwart Christoph Richter bei einem Freistoß laut „Keeper“ rief, dann aber am Ball vorbeiflog ‒ Jannek Swennosen bereinigte die Situation.
Die Pause verlängerte Schiedsrichter Martin Ghafury (vom HSV Barmbek-Uhlenhorst) dann um zehn Minuten, weil es gewitterte. Und die insgesamt 25-minütige Unterbrechung tat den Torneschern überhaupt nicht gut: Als sie gerade einmal wieder rund hundert Sekunden auf dem Platz waren, leisteten sie sich „einen dummen Fehler“ (Dösselmann), der eiskalt bestraft wurde. Fabian Tiedemann konnte einen Ball nicht mehr richtig klären, woraufhin sich Phillip Kuschka nur noch mit einem Foul zu behelfen wusste ‒ und den fälligen Freistoß verwandelte HEBC-Spieler Mirko Wiedemann perfekt über die Tornescher Abwehrmauer hinweg zum 0:1. „Da gab es für Christoph Richter gar nichts zu halten ‒ wir hätten zuvor das Foul vermeiden müssen“, so Dösselmann, der zugab: „Nach diesem Rückstand haben wir nicht mehr richtig ins Spiel gefunden.“
Zwar öffneten die Tornescher und spielten zunehmend mehr nach vorne, doch sie kamen kaum einmal gefährlich in das letzte Drittel des Spielfeldes. In der 67. Minute bauten die Gäste ihre Führung aus, als Maximilian Kopp auf 0:2 erhöhte. Den nächsten Nackenschlag für den FC Union gab es in der 78. Minute, als er kurz zuvor eingewechselte Philipp Pohlmann sich einen Ballverlust leistete und danach mit gestrecktem Bein in seinen Gegenspieler hineinsprang, wofür Ghafury glatt „Rot“ zückte. „Das war hart, aber vertretbar“, befand Dösselmann, dem neben den langzeitverletzten Sören Badermann und Daniel Brandt mit Spielmacher Till Mosler (Leistenverletzung) sowie Daniel Arndt, Tobias Brandt, Jan Dostal, Serge Haag, Cass Marcks und Martin Schwabe sieben weitere Spieler, die zuletzt regelmäßig mitwirkten, fehlten. Deshalb war der Trainer, der Niederlage zum Trotz, nicht unzufrieden: „Die Akteure, die auf dem Platz standen, haben einem Spitzenteam hervorragend Paroli geboten.“