Oberliga: Claus und Co. drehen Concordias Rückstand

Traf doppelt. Ian Prescott Claus (links), der hier vor dem Tornescher Patrice Meyer zum Schuss kommt.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Auch die „Überflieger“ des Eimsbütteler TV mussten feststellen, dass der FC Union Tornesch nicht im Vorbeigehen zu schlagen ist, und sich am 19. August daheim mit einem 1:1-Unentschieden begnügen, was ihren bisher einzigen Punktverlust in dieser Saison bedeutete. Ein ähnliches Schicksal schien am Freitagabend dem Wandsbeker TSV Concordia zu drohen, der trotz spielerischer Dominanz und einem klaren Chancen-Plus zur Pause mit 0:1 zurücklag, das Team aus dem Kreis Pinneberg dann aber am Ende doch noch klar mit 5:1 schlug.

Im Sportpark Hinschenfelde war Norman Baese in der ersten Halbzeit schier unüberwindbar für die Spieler von „Cordi“. Schon in der zweiten Minute parierte er einen Schuss von Ian Prescott Claus, wenig später lenkte er einen Kopfball von Jan Novotny reaktionsschnell noch an die Latte. Beim ersten offensiven Lebenszeichen der Tornescher scheiterte Morris von Winckelmann nach einem Schnittstellenpass von Björn Dohrn an einer Fußabwehr von Concordias Keeper Marc Aaron Kassler. Als es Muhamed Ajruli dann tatsächlich gelang, Teufelskerl Baese im Nachschuss zu überwinden, hob der Schlussmann entspannt den Arm – und tatsächlich hatte auch Schiedsrichter-Assistent René Hölker (TuRa Harksheide) den Torschützen im Abseits gesehen, sodass der Treffer nicht zählte.

Stattdessen gingen kurz vor der Pause überraschend die Gäste in Front: Jannik Swennosen eroberte einen Ball im Mittelfeld und bediente Dohrn, der sich stark gegen zwei Concorden behauptete und erneut von Winckelmann fand, der nun eiskalt in das lange Eck traf. „Natürlich haben wir uns ausgerechnet, nach dieser Pausen-Führung etwas Zählbares mitzunehmen“, erklärte Thorben Reibe. Der Union-Trainer musste aber zugeben: „Die starken Einzelspieler von Concordia haben die Partie nach dem Seitenwechsel schnell entschieden.“

Denn nachdem Dohrn knapp das 0:2 verpasst hatte, als er eine Flanke von Fabian Knottnerus artistisch am Ziel vorbeilenkte (47.), kippte die Parte zugunsten des Favoriten. Claus glich mit einem 22-Meter-Schuss in den Winkel aus (49.) und dann war es der frisch eingewechselte Vincent Janelt, der einen Claus-Pass aus 16 Metern ebenfalls brachial ins Netz jagte (56.). Das 3:1 war ein Eigentor von Union-Kapitän Jan-Philipp Zimmermann, dem ein Klärungsversuch misslang (58.), ehe der starke Claus für die endgültige Entscheidung sorgte, als der Ball, den er aus 30 Metern abgefeuert hatte, stark flatterte und zum 4:1 einschlug (64.).

Damit hatten die Tornescher innerhalb von 16 Minuten mehr Gegentore kassiert als in den 405 vorherigen Liga-Minuten dieser Saison zusammen. Concordias Coach Stefan Gehrke bewies nach der Einwechslung von Janelt erneut ein gutes Händchen, als er Melchisedec Yeboah brachte, der zum 5:1-Endstand erhöhte (86.). Weil die Tornescher dem Kombinationsfußball der Concorden im zweiten Durchgang nicht mehr Paroli bieten konnten, kassierten se verdientermaßen ihre erste Liga-Niederlage dieser Serie. Für „Cordi“ war es der höchste Liga-Sieg seit dem 21. Januar, als der Hamm United FC mit 6:1 abgefertigt worden war.

(Johannes Speckner)

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