DFB-Pokal: Teutonias Premieren-Spiel in Leipzig

Ärgert sich über die Zerstörung des Rasens in Dessau: Liborio Mazzagatti, Erster Vorsitzender von Teutonia 05.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Der Umstand, mangels geeigneter beziehungsweise zur Verfügung stehender Spielstätte nicht in Hamburg, sondern auf „neutralem Platz“ im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion das erste DFB-Pokal-Spiel der Geschichte absolvieren zu müssen, war eigentlich schon bitter genug für die Aktiven, die Verantwortlichen und die Anhänger des FC Teutonia 05. Weil dann aber der Rasen in Dessau mutmaßlich von Menschen, die eine Antipathie gegen RasenBallsport Leipzig hegen, so sehr beschädigt wurde, dass er unbespielbar ist, muss nun in der Leipziger Red-Bull-Arena der Ball rollen – was für die Teutonen ein Auswärtsspiel bedeutet.

In einer Mitteilung der Teutonen hieß es dazu: „In Dessau wurde in den vergangenen Tagen der Rasen so beschädigt, dass das Spielfeld in der Kürze der Zeit nicht wieder in einen bespielbaren Zustand gebracht werden kann.  Durch einen kurzfristig vom DFB zugestimmten Heimrechtstausch kann das Spiel wie geplant am Dienstag, 30. August um 20.46 Uhr in der Red Bull Arena angepfiffen werden und ist auch weiterhin live im ZDF und Sky zu sehen.“

Liborio Mazzagatti, Erster Vorsitzender der Teutonen, erklärte in deren Mitteilung: „Wir sind sehr dankbar, dass wir eine Lösung gefunden haben und das Spiel am Dienstag wie geplant stattfinden wird. Und gleichzeitig sind wir unfassbar wütend darüber, was hier einem kleinen Verein angetan wird, der einfach nur das größte Spiel der Vereinsgeschichte feiern wollte.  Erst verhindern die Verantwortlichen des FC St. Pauli ein Heimspiel von Teutonia in Hamburg, weil sie RB Leipzig nicht mögen. Und jetzt machen ein paar Hater den Rasen in Dessau kaputt, weil sie wahrscheinlich ebenfalls RB Leipzig nicht leiden können. Das ist schäbig Leipzig gegenüber. Aber wer ist denn tatsächlich der Leidtragende? Der kleine Viertligist und alle seine ehrenamtlichen Helfer, Betreuer, Projektleiter, Eltern, die wirklich aufopferungsvoll alles gemacht haben, um dieses Heimspiel für alle zu einem Fest zu machen. Das macht mich fassungslos. Was sind das bloß für Menschen? Was soll so etwas?”

Zum Sportlichen: Sechs Tage, nachdem das Team von Teutonia-Trainer David Bergner sein Lotto-Pokal-Drittrunden-Spiel beim Hammonia-Landesligisten SV Halstenbek-Rellingen seinerseits als klarer Favorit bestritt und mühevoll mit 3:1 gewann, ist es nun selbst der klare Außenseiter. Bergner gastiert in seiner alten Heimat: Von 2010 bis 2012 war er Trainer beziehungsweise Co-Trainer der damaligen zweiten Herren von RB Leipzig. Zuvor hatte er in der Saison 2009/2010 sowie von 2002 bis 2005 für den FC Sachsen Leipzig gekickt. In der Regionalliga hatten die Teutonen zuletzt eine aufsteigende Formkurve: Dank des späten 2:1-Siegtreffers von Pascal Steinwender gelang am Sonnabend gegen den SV Werder Bremen II der dritte Pflichtspiel-Sieg in Folge. Dagegen feierte RB Leipzig ebenfalls am Sonnabend beim 2:0 gegen den VfL Wolfsburg seinen ersten Saisonsieg in der Ersten Liga.

(Johannes Speckner)

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