(Foto-Credit: Johannes Speckner)
„Ich glaube, ein erfahrenerer Trainer würde der Mannschaft guttun.“ Dies sagte Detlef Kebbe (71), Manager-Legende im Kreis Pinneberg und inzwischen als Sportlicher Berater beim Tangstedter SV (Kreisliga 1) tätig, schon vor dem Beginn der aktuellen Saison über TBS Pinneberg, wo die Verantwortlichen nach dem im Frühjahr vollzogenen Sprung aus der Bezirks- in die Landesliga an Aufstiegscoach Berkay Kilinc (28) festhielten. Vorerst zumindest. Denn nachdem die ambitionierten Kreisstädter, die zahlreiche starke Einzelspieler in ihren Reihen haben, zweimal in Folge verloren (zuletzt am Sonntag mit 1:2 gegen den FC Eintracht Lokstedt) und nur eine ihrer jüngsten vier Partien gewannen, gab es nun einen Trainerwechsel.
Die TBS-Offiziellen, die im Sommer – vermutlich unter beträchtlichem finanziellen Aufwand – zahlreiche hochkarätige Neuzugänge verpflichtet hatten, vermeldeten am Mittwochabend auf ihrer Instagram-Seite: „Nach internen Gesprächen und Planungen bezüglich zukünftiger Projekte haben wir uns gemeinsam dazu entschieden, Veränderungen vorzunehmen. In diesem Zusammenhang wird Berkay Kilinc das Traineramt nicht weiterführen und rückt wieder in die Ebene der Verantwortlichen auf. Auch wenn Berkay Kilinc dem Verein zu hundert Prozent erhalten bleibt, bedanken wir uns natürlich für sein Engagement und die erste Meisterschaft unserer Vereinsgeschichte, womit er sich definitiv in der Geschichte von TBS verewigt hat.“
Berkay Kilinc, der einst selbst für TBS aktiv war, hatte das Traineramt an der Müssentwiete im Oktober 2021 nach dem Rücktritt von Andjelko Ivanko (56) übernommen. Die Vizemeisterschaft in der Saison 2021/2022 hinter dem Kummerfelder SV genügte noch nicht zum angepeilten Aufstieg, der aber ein Jahr später vollzogen wurde. Nun macht Berkay Kilinc Platz für Erkan Sancak, den die TBS-Entscheidungsträger als neuen Chefcoach vorstellten. Der 42-Jährige komme mit der Empfehlung, „den SC Hansa 11 in die Landesliga geführt und etabliert sowie in der Saison 2021/2022 das Pokal-Halbfinale erreicht zu haben“, hieß es in der Mitteilung der Pinneberger, die zu Sancaks Debüt am Sonntag, 24. September bei ihrem Nachbarn Kummerfeld gastieren (Anpfiff: 15 Uhr/Sportzentrum Ossenpadd).
Tatsächlich hatte Sancak sowohl bei seiner ersten Trainerstation den HEBC II (2016 in der Kreisliga 7) als auch Hansa 11 (2019 in der Bezirksliga West, wo er gegen TBS mit 1:0 auswärts und 5:1 daheim gewann) jeweils auf Anhieb zur Meisterschaft und zum Aufstieg geführt. Mit Hansa 11 erreichte Sancak in zwei Testspiele jeweils ein Unentschieden bei TBS (4:4 am 21. August 2020 und 1:1 am 14. Juli 2021) sowie in der Landesliga die Plätze neun (Abbruch der Saison 2019/2020) und sechs (2022), ehe er eine 15-monatige Fußball-Auszeit nahm. Als Aktiver war Sancak ebenfalls lange beim HEBC am Ball sowie in der Saison 2005/2006 beim TBS-Nachbarn VfL Pinneberg, der damals noch der Verbandsliga Hamburg angehörte – mit Kebbe als Manager ...
(Johannes Speckner)
