
Berührte Niklas Holz den Ball noch oder nicht, bevor er die Torlinie überquerte? „Wenn, dann mit einem Haar“, sagte der Innenverteidiger des FC Teutonia 05, der von Schiedsrichter Martin Pfefferkorn (vom SC Urania) aber im offiziellen Spielberichtsbogen als Schütze des Treffers zur 1:0-Führung in der Oberliga-Partie beim TuS Osdorf angegeben wurde. Zuvor hatte Arne Gillich einen Freistoß mit viel Effet gen langen Pfosten geschlagen. Teutonias Co-Trainer Matthias Reincke äußerte übrigens die „Vermutung, dass kein Spieler mehr am Ball war, bevor er die Torlinie überquerte“.
Fakt ist: Der Favorit ging bereits in der dritten Minute in Führung und hatte in der Folge spielerische Vorteile, die ihm auch weitere Chancen bescherte, die der gewohnt starke TuS-Torwart Claus Hencke jedoch vereitelte ‒ und Glück hatte, dass Andre Müller freistehend vorbei zielte. Derweil fanden die Hausherren langsam aber sicher über den Kampf in die Partie hinein und kamen in der Schlussphase der ersten Halbzeit ebenfalls noch zu zwei Möglichkeiten. Bei diesen zögerte Prince Hüttner erst zu lange mit dem Abschluss, ehe er nach einem starken Sololauf von Patrick Herbrand von halbrechts aus das kurze Eck anvisierte, Gäste-Keeper Semir Svraka aber rechtzeitig abtauchte und den Ball fing (45. Minute).
Nach einer knappen Stunde bauten die Teutonen ihren Vorsprung dann aus ‒ und erneut war Gillich mit einer Standardsituation der Assistgeber. Dieses Mal schlug der 32-Jährige einen Eckstoß auf die Grenze des Fünfmeterraums, wo Nikolas Mallwitz hochstieg und zum 0:2 einköpfte. Die Hausherren versuchten es bis zum Ende weiter und Joel David Weiß erwies sich nach seiner Einwechslung in der Schlussphase als belebendes Element. In der 90. Minute gelang tatsächlich noch der Anschlusstreffer: Als die Teutonen einen Ball nicht klärten, nutzte Bennet Krause den Abpraller zum 1:2.
„Schade, dass wir nicht schon früher getroffen haben“, haderte der Osdorfer Mittelfeldmann Eddy-Morton Enderle. Dagegen war Reincke naturgemäß froh, dass das 1:2 nicht zeitiger gefallen ist. „So mussten wir zwar noch zwei Minuten zittern, haben aber nichts mehr zugelassen“, sagte Reincke, der den Sieg „verdient“ nannte nach dem zweiten „Dreier“ im zweiten Saisonspiel von einem „richtig guten Start“ sprach. Dabei verwies Teutonias Co-Trainer auch auf die Stärken der Osdorfer: „Es war ein hart umkämpftes Duell ‒ wie eigentlich immer am Blomkamp.“ Aber auch dank der Haarspitzen von Holz hatten die Teutonen dieses Mal das bessere Ende für sich ...