
Schon nach der 1:2-Heimniederlage gegen Holstein Kiel II hatte Liga-Obmann Heiko Spiering beim SV Todesfelde von einem „Fehlstart“ gesprochen. Nun empfingen die Segeberger im Rahmen des sechsten Spieltages der Schleswig-Holstein-Liga die FT Eider Büdelsdorf, die ihrerseits nach der vorherigen 1:2-Pleite beim Neuling Breitenfelder SV als Vorletzter nach Todesfelde reiste. Dort erwischten die Büdelsdorfer dann einen Blitzstart: Schon in der dritten Minute gingen sie in Führung, als Julian Tesche eine Rechtsflanke zum 0:1 einköpfte. „Dabei hatten eigentlich wir uns vorgenommen, von Anfang an Druck zu machen“, musste Holger Böhm, Erster Vorsitzender des SVT, vom Sprecherturm aus mit ansehen, wie es die Gäste waren, die einen Angriff nach dem anderen vortrugen.
Tesche schoss vollkommen freistehend in die Arme von SVT-Torwart Benjamin Heskamp (10.), dann jagte Peer Rogge den Ball aus 16 Metern ebenso freistehend über die Latte (11.). Nach einer knappen halben Stunde fiel das längst fällige zweite Eider-Tor: Ein Freistoß von halblinks flog quer durch den SVT-Strafraum und wurde von Rogge von der Außenlinie noch zurück zum Elfmeterpunkt geflankt, von wo aus Jannik Ostermann das 0:2 erzielte (28.). SVT-Trainer Thomas Möller reagierte und nahm Vincenzo Testa, der sein Trikot eine halbe Stunde lang spazieren getragen hatte, aus dem Spiel; für ihn kam Kamil Krol. Dann hatte Heskamp Glück, dass er nicht ebenfalls vorzeitig duschen gehen musste: Kurz vor der Strafraumgrenze foulte er Rogge, der alleine auf sein Tor zugestürmt war – eigentlich eine klare Rote Karte, doch Schiedsrichter Florian Burmester (von Viktoria 08 Lübeck) beließ es bei „Gelb“, weil sein Assistent der Meinung war, der Keeper wäre nicht letzter Mann gewesen ... In der 40. Minute kam Hendrik Ostermann gleich zweimal zum Kopfball: Den ersten blockte Sven Haldau auf der eigenen Torlinie stehend ab, den zweiten parierte Heskamp. Nachdem Sebastian Bossert die erste Todesfelder Chance vergeben hatte (aus sechs Metern schoss er über die Latte/42.), war Pause.
„Wir haben fast gar nicht stattgefunden und müssen froh sein, dass wir nicht mit 0:5 zurückliegen“, gab Böhm ehrlich zu. In der zweiten Halbzeit setzte sich die Büdelsdorfer Überlegenheit zunächst nahtlos fort. Hendrik Ostermann verpasste per Kopf das 0:3 (60.), ehe auf der Gegenseite Oliver Zebold zu Rene Lübcke spielte, der aus fünf Metern am starken Gäste-Keeper Sven Schmedemann scheiterte. In der letzten Viertelstunde wurden die Hausherren stärker. Nach einem Lattenschuss aus dem Gewühl heraus (75.) traf Zebold aus zwölf Metern (76.), was aber wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht zählte. In der 82. Minute scheiterte „Joker“ Dennis Studt noch an Schmedemann, der einen 16-Meter-Schuss spektakulär abwehrte. In der 90. Minute jagte Studt den Ball dann erneut aus 16 Metern aus der Drehung in den Winkel. In der dreieinhalb-minütigen Nachspielzeit konnten sich die Segeberger aber keine Chance zum 2:2 mehr erspielen. „Ein Unentschieden hätten wir auch nicht verdient gehabt“, so Böhm, der tadelte: „Unser Team bleibt zurzeit in jeglicher Hinsicht hinter den Erwartungen zurück und es fehlte 75 Minuten lang an Kampf und Einsatz!“ Während vor 235 Zuschauern bei Todesfelde nur Studt gefiel, glänzten bei den Gästen vor allem Jannik Ostermann und Rogge.
(JSp)