Landesliga Hammonia: Poppenbüttel überaus effizient


Der Neuling SC Poppenbüttel sorgt in der Landesliga Hammonia weiter für Furore: Am Sonntag feierte die Elf von SCP-Coach Thomas Wachsmann mit einem 2:0 beim ambitionierten TSV Uetersen im fünften Saisonspiel bereits ihren vierten Sieg und verteidigte den zweiten Tabellenplatz hinter dem nun punktgleichen Spitzenreiter FC Elmshorn, dessen Gastspiel beim SC Sperber am Freitagabend wegen Gewitter abgebrochen worden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Im Rosenstadion waren allerdings die Hausherren zunächst klar tonangebend und hätten in Führung gehen müssen – doch Marc Güldener, Yannick Kouassi und Mahdi Habibpur vergaben gegen den überragenden SCP-Keeper Christoph Rauchhaupt gleich drei hochkarätige Torchancen. In der 25. Minute zeigten die Gäste dann, wie man es besser macht: Marc Rogowski tankte sich über die rechte Seite durch und fand in der Mitte seinen Kapitän Björn Hartmann, der aus fünf Metern mühelos vollstreckte.

„Wir hatten vorher ganz klar angesprochen, dass die Poppenbütteler mit genau solchen Spielzügen über ihre rechte Seite operieren“, tadelte Jörn Borstelmann, zusammen mit Heiko Waschatz Trainer in Uetersen, vor allem die linke Abwehrseite für ihre Unachtsamkeit. Martin Bushaj bot sich die Chance zum Ausgleich, doch der TSV-Kapitän köpfte knapp vorbei (34.). Wenig später machten es die Poppenbütteler erneut besser: Maik Fischer, der im Vergleich zum Vorwochenende (3:1-Sieg beim Mitaufsteiger SC Alstertal-Langenhorn) anstelle von Onur Cepni in die Start-Elf gerückt war, tanzte über die linke Seite kommend gleich drei Uetersener aus (Borstelmann: „Da haben wir nur Geleitschutz gegeben, anstatt zu attackieren!“); Fischers Pass nach innen wurde von Hartmann noch einmal klug verlängert, ehe Rogowski, der in der Vorsaison noch zahlreiche Chancen vergeben hatte, per Direktabnahme auf 0:2 erhöhte und bereits sein viertes Saisontor bejubeln konnte.

Vor hundert Zuschauern ließen die Uetersener die Köpfe nicht hängen, sondern versuchten in der zweiten Halbzeit weiterhin, Druck aufzubauen. So lange sie noch zu elft agierten, gelang dies auch, doch Habibpur vergab eine weitere gute Chance (58.). Dann bekam Bushaj die Rote Karte (60.), weil er zu seinem Gegenspieler, der sich am Boden wälzte, sagte: „Du Spinner, steh auf, ich habe dich gar nicht berührt!“ Borstelmann: „Diesen Satz legte der Schiedsrichter als Beleidigung des Gegenspielers aus!“ Auch in Unterzahl hätten die Hausherren noch zum Anschlusstreffer kommen können, als David Grabke alleine aufs Gäste-Tor zustürmte, dann aber am abermals prächtig reagierenden Rauchhaupt scheiterte (75.). Auf der Gegenseite hatten die Gäste, deren beste Spieler Rogowski und Hartmann sowie Fischer waren, einige gute Konter-Situationen, die sie aber nicht konzentriert genug zu Ende spielten, so dass TSV-Torwart Christoph Richter nicht mehr gefordert wurde.

In der 90. Minute sah dann auch noch TSV-Linksverteidiger Christian Förster die Rote Karte: Nachdem er an seinem Gegenspieler vorbei gelaufen war und einen Ausfallschritt machte, stolperte der Poppenbütteler über Försters Bein – darin sah Schiedsrichter Jan-Erik Sternke (vom SC Eilbek) ein Nachtreten des Ueterseners – eine umstrittene Entscheidung. Irgendwie erinnerte diese Szene an die Rote Karte, die Nationalspieler Mario Götze am Samstagabend im Bundesliga-Spiel seiner Borussia Dortmund beim TSV Bayer 04 Leverkusen (0:0) für ein vermeintliches Nachtreten gegen Hanno Balitsch gesehen hatte. „Die beiden Platzverweise waren am Ende die negative Krönung eines bitteren Nachmittags“, so Borstelmann, der abschließend betonte: „Wenn wir unsere Chancen in der Anfangsphase genutzt hätten, hätten wir mit 2:0 geführt, bevor Poppenbüttel überhaupt einmal die Mittellinie überquert hatte!“

(JSp)

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