Kreisliga 9: Müller und Terplan mit Traumtoren

Victor-Daniel Medina-Burgos (Hansa 11 II, links) beim Versuch, den Wedeler Niklas Dieker zu stoppen.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Wer die Ordnungskräfte sieht, die den Zugang zum Hamburger Sommerdom (30. Juli bis 29. August) sichern und dafür sorgen, dass nur Geimpfte, Genesene und Getestete zum von ihnen gebuchten Zeitfenster das Gelände auf dem Heiligengeistfeld betreten, könnte den Eindruck gewinnen, dass er besser bewacht wird als so manches Hochsicherheitsgefängnis. Alles andere als gut bewacht wurde am Sonnabend das Tor des SC Hansa 11 II, in dem es innerhalb von 90 Minuten gleich viermal einschlug: Im Ergebnis bedeutete dies eine 0:4-Heimpleite gegen den SC Cosmos Wedel, der im Schatten des Millerntor-Stadions und des Hamburger Doms mit gleich zwei Traumtoren glänzte.

In der ersten Halbzeit hätten die besagten Ordnungskräfte noch ihre Freude an der Abwehr der Hansa-Reserve gehabt. Sie stand gut und Cosmos-Coach Chris Coskunmeric musste zugeben. „Wir sind nicht durchgekommen.“ In der Pause nahm der Trainer dann aber „eine spielerische Umstellung“ vor und registrierte erfreut: „Dadurch konnten wir sofort mit dem 1:0 dem Spiel unseren Stempel aufdrücken.“ Den besagten Führungstreffer erzielte Andreas Peuser in der 47. Minute. Das schnelle 0:2 lag in der Luft, als Lennart Scholz von halbrechts aus abzog, aber knapp am kurzen Eck vorbeizielte (53. Minute).

Die Hausherren wurden in der Folge offensiver und hätten zum Ausgleich kommen können, als sich Ahmed Kamal stark gegen Cosmos-Verteidiger Timo Protz behauptete, den Ball dann aber von halblinks aus in die dritte Etage jagte (57.). Nach einer guten Stunde bekamen die Zuschauer, unter denen auch Oberliga-Schiedsrichter Furkan Vardar (von Rot-Weiß Wilhelmsburg) war, dann das erste der beiden besagten Traumtore zu sehen: Malte Müller zirkelte einen Freistoß fast von der rechten Eckfahne aus in hohem Bogen hinweg über Hansa-Torwart Isa Cankal, der wohl eher mit einer Flanke gerechnet hatte, in das lange Eck (0:2/62.).

Müller hätte diesen Kunstschuss um ein Haar wiederholt, als er versuchte, einen Eckstoß von der rechten Seite direkt zu verwandeln – dieses Mal war Cankal aber auf der Hut und parierte (75.). Traumtor Nummer zwei ging somit auf das Konto des eingewechselten Viktor Terplan, der seinem Gegenspieler Florian Mensing enteilte, einen hohen Pass aus vollem Lauf direkt nahm und über den herausstürzenden Cankal hinweg in das Netz lupfte (83.). In der Schlussminute stellte Frederik Sattler den 0:4-Endstand her und Coskunmeric freute sich: „Das war eine sehr starke Team-Leistung, mit der wir zu Null gespielt haben.“

Obwohl die „Cosmonauten“ damit ihre ersten beiden Aufgaben in der Kreisliga 9 gewannen und damit aktuell Spitzenreiter sind, sieht Coskunmeric seine Schützlinge und sich noch nicht am Ziel angekommen: „Wir sind noch lange nicht dort, wo wir fußballerisch hinwollen, und müssen weiter arbeiten, um jede Woche unsere Leistung wieder und wieder anzurufen – das ist die große Kunst bei der Saison, in der es so vielen Pausen dazwischen gibt.“

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