Aktuell: SVNA-Reserve steigt definitiv auf


Der SV Nettelnburg-Allermöhe II (Kreisliga 3) nimmt sein in der Aufstiegsrunde der Kreisliga-Vizemeister erworbenes Aufstiegsrecht (als Zweiter der Aufstiegsrunden-Gruppe B) in die Bezirksliga definitiv wahr. „Das haben wir am Mittwochabend ganz demokratisch auf einer internen Abstimmung entschieden“, berichtete SVNA-Fußball-Abteilungsleiter Gerald Grassé am Donnerstag gegenüber SportNord.

Die Regeln des Hamburger Fußball-Verbandes erleichterten den SVNA-Verantwortlichen die Entscheidung: „Wir hätten, wenn wir auf den Aufstieg in die Bezirksliga verzichtet hätten, nicht in der Kreisliga starten dürfen, sondern unsere Zweite Mannschaft wäre den Statuten nach in die Kreisklasse zurückgestuft worden – und das wollten wir natürlich auf keinen Fall“, betonte Grassé. So wird Nettelnburg-Allermöhe in der kommenden Saison mit zwei Bezirksliga-Teams am Spielbetrieb teilnehmen – mit der Ersten Mannschaft wie gehabt in der Bezirksliga Ost, mit der Reserve in der Süd- oder Nord-Staffel. Der bisherige SVNA-Liga-Coach Klaus Behla, der zur kommenden Saison die Zweite Mannschaft übernimmt (SportNord berichtete), kennt beide Staffeln: Im Frühjahr 2009 versuchte er vergeblich, mit dem Farmsener TV den Klassenerhalt im Norden zu schaffen; im Sommer 2005 hatte er den ESV Einigkeit Wilhelmsburg im Süden zur Meisterschaft und zum Durchmarsch in die Landesliga Hammonia geführt.

In der kommenden Saison wird es für die SVNA-Reserve aber einzig und allein um den Klassenerhalt gehen: „Wir werden ein neues Team mit extrem jungen Spielern, die aus der eigenen Jugend kommen, zusammenstellen“, so Behla, der betonte: „Es wäre vernünftiger gewesen, diese Talente nicht in der Bezirksliga ins kalte Wasser zu werfen, sondern sie in der Kreisliga behutsam aufzubauen und erste Erfahrungen im Herren-Bereich sammeln zu lassen!“ Die HFV-Statuten machten Nettelnburg-Allermöhe diesbezüglich aber einen Strich durch die Rechnung – denn um mit der Zweiten Mannschaft in der kommenden Saison in der Kreisliga antreten zu „dürfen“, hätte das aktuelle Reserve-Team mit Coach Bernd Haunert und Co-Trainer Boris Mitrovic, das nun geschlossen zur Liga-Mannschaft wird, sein letztes Aufstiegsrunden-Spiel gegen den TuS Hasloh (Kreisliga 8) absichtlich verlieren müssen. Dann wären die Hasloher, die nun vergeblich auf einen Aufstiegsverzicht der SVNA-Reserve hofften, als Gruppen-Zweiter in die Bezirksliga aufgestiegen ...

Vor dem Problem, das nun der SVNA hatte, standen vor Jahresfrist die Verantwortlichen des SV Eidelstedt, deren Zweite Mannschaft damals größtenteils ebenfalls zur Ersten Mannschaft (war gerade aus der Landesliga abgestiegen) wurde (SportNord berichtete ausführlich, siehe unten stehenden Link). Das Ergebnis: Das neu formierte Reserve-Team, das den Bezirksliga-Platz durch die Meisterschaft der „alten“ SVE-Reserve in der Kreisliga 7 „geerbt“ hatte, wurde in der Bezirksliga Nord mit nur 15 Punkten aus 30 Partien Vorletzter (der Post SV, der den rettenden 13. Rang belegte, fuhr mit 32 Zählern mehr als doppelt so viele Punkte ein). Vor dem Dilemma, zwei Bezirksliga-Teams melden zu „müssen“, stand im Sommer 2009 auch der BSV Buxtehude, dessen Erste Mannschaft nach dem Abstieg aus der Landesliga Hammonia in die Bezirksliga Süd ging und dort als Tabellen-Vierter den sofortigen Wiederaufstieg knapp verpasste; die BSV-Reserve wechselte in die West-Staffel, aus der sie mit nur zwei (!) Punkten als abgeschlagenes Schlusslicht abstieg.

Der SVNA-Nachbar SC Vier- und Marschlande hatte sich im Sommer 2008, nach dem Abstieg seiner Ersten Mannschaft aus der Landesliga Hansa, dagegen schweren Herzens zum Rückzug seiner Zweiten Mannschaft, die gerade Vizemeister der Bezirksliga Ost geworden war, in die Kreisklasse entschieden. Dort wurde die vorherige Dritte Mannschaft zum Reserve-Team und schaffte 2009 als Vizemeister der Kreisklasse 1 auf Anhieb den Sprung in die Kreisliga 3, aus der sie allerdings in diesem Jahr nach zwei Spielzeiten wieder abstieg. Man darf gespannt sein, was nun aus der SVNA-Reserve wird – aber vielleicht schafft es Behla ja, das Team in der Bezirksliga, in der er ja eigentlich gar nicht antreten wollte, zu halten ...

(JSp)

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