
Der TSV Germania Windeck (ehemals „Germania Dattenfeld“) schaffte am Ende der Saison 2010/2011 als Vizemeister der NRW-Liga (fünfthöchste Spielklasse) sportlich erstmals den Aufstieg in die Regionalliga West. Doch der Klub, der sich als Mittelrhein-Pokalsieger zum dritten Mal in Folge für den DFB-Vereinspokal qualifizierte, teilte nun mit, dass er sein Aufstiegsrecht nicht wahrnimmt und sich stattdessen in die Sechste Liga, die Mittelrhein-Liga, zurückzieht.
Davon profitiert der SC Fortuna Köln: Der langjährige Zweitligist, der die NRW-Liga als Dritter abgeschlossen hatte, rückt in die Regionalliga nach, sofern er vom Deutschen Fußball-Bund die Regionalliga-Lizenz erhält. Aus der Oberliga Hamburg und aus der Schleswig-Holstein-Liga hatte im Frühjahr kein einziger Verein eine Regionalliga-Lizenz beantragt (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Der FC St. Pauli II (Meister der Oberliga Hamburg) ist als Zweitvertretung eines Zweitligisten automatisch aufstiegsberechtigt.
Folgende Pressemitteilung veröffentlichte Germania Windeck:
„Wir haben uns nach reiflicher Überlegung und schweren Herzens dazu entschlossen, trotz des sportlichen Erfolgs des Aufstiegs den Gang in die Regionalliga nicht anzutreten.
Die Gründe sind im Wesentlichen:
• Verlust der Identität durch den erzwungenen Platzwechsel nach Bonn
(leider ist es auch nicht möglich, Spiele gegen die Zweiten Mannschaften von Erst- oder Zweitligisten oder Spiele mit geringer Zuschauerresonanz in Dattenfeld spielen zu lassen, obwohl dies nach gesundem Menschenverstand durchaus möglich gewesen wäre)
• Überdimensionierte Kosten je „Heimspiel“ in Höhe von mehr als 7.000,00 Euro pro Partie
• Der sportliche Wert der Regionalliga in diesem Spieljahr ist sehr gering, da keine Mannschaft absteigt
Wir verzichten ebenfalls auf die NRW-Liga, die ab der Saison 2012/2013 nicht mehr existiert. Danach wird es eine Regionalliga nur für Nordrhein-Westfalen (Landesverbände Mittelrhein, Niederrhein und Westfalen) geben; zuständig ist dann auch nicht mehr der DFB, sondern der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletik-Verband. Die jetzigen Anforderungen des DFB für die Lizenzerteilungen werden im Laufe des Jahres vom WFLV auf den Prüfstand gestellt und sollen dem Vernehmen nach Erleichterungen für die Vereine bringen.
Laut Mitteilung des Fußballverbandes Mittelrhein vom heutigen Tage wird die Erste Mannschaft in der kommenden Saison in der Mittelrheinliga antreten.“
(JSp)