Landesliga 1: VfL erkämpft sich einen Derby-Punkt bei HR

Bild mit Symbolcharakter: Obwohl er am Boden liegt, kann der Pinneberger Sten Quardfasel (links) den Halstenbeker Pascal Haase hier noch entscheidend stören.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Auch Holger Zippel (78) war aus dem nahegelegenen Schenefeld gekommen, um von der erweiterten Trainerbank aus mit zu verfolgen, wie sich der VfL Pinneberg, den sein Sohn Marc Zippel (53) trainiert, im Landesliga-Spiel bei der klar favorisierten SV Halstenbek-Rellingen schlägt. Am Ende erreichten die Kreisstädter ein 1:1-Unentschieden und Marc Zippel frohlockte: „Das waren Leidenschaft, Wille und Emotionen – ich bin unglaublich stolz auf meine Jungs, die sich als krasser Außenseiter beim Topfavoriten einen Punkt erkämpft haben.“

Natürlich hatten die Hausherren auf dem Jacob-Thode-Platz ein klares Plus an Ballbesitz und Torchancen. Schon in der neunten Minute lag das 1:0 in der Luft, als ein weiter Abwurf von HR-Keeper Mirko Oest bei Pascal Haase landete. Dessen Pass leitete Nico Gerber weiter zu Luis Diaz Alvarez, der direkt abzog, aber einen Tick zu hoch zielte (9. Minute). In der Folge warfen sich die Pinneberger auch ohne ihren verletzten Kapitän Dominik Füßmann in jeden Zweikampf. Und dann war da ja noch VfL-Torwart Marvin Kiesewetter, der einen Kopfball von Melvin Bonewald parierte (27.). Nach einer guten halben Stunde raufte sich HR-Coach Heiko Barthel erneut die Haare, als Nico Gerber eine Rechtsflanke von Haase am langen Pfosten vorbei jagte.

Kurz darauf gingen die Hausherren dann aber nach einem schönen Spielzug in Front: Eine lange Rechtsflanke von Daniel Diaz Alvarez legte Nico Gerber direkt an Jesse Plüschau vorbei zurück in die Mitte, wo Luis Diaz Alvarez vor Aleksandar Pavlovic ebenfalls gleich mit dem ersten Ballkontakt zum Abschluss kam – 1:0 (35.). Als sich die Halstenbeker noch über diesen Treffer freuten, holten die Pinneberger jedoch sogleich zum Gegenschlag aus: Lennart Lux drang links in den Strafraum ein, wo ihn Oest zu Fall brachte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Fatih Simsek aus seiner Sicht aus flach halblinks, während sich Oest für einen Sprung in die andere Ecke entschieden hatte (37.). „Es zeichnet meine Mannschaft in dieser Saison aus, dass sie nach Rückständen zurückkommen kann“, sagte Marc Zippel in Erinnerung daran, dass im Lotto-Pokal-Spiel beim 1. FC Quickborn ein früher 0:1-Rückstand postwendend gedreht worden war.

Simsek blieb nach der Pause in der Kabine, weil Marc Zippel nach einem angedeuteten Revanchefoul seines Stürmers fürchtete, dass ihn Schiedsrichter Marvin Vogt (vom SV Börnsen), bei dem die Karten relativ locker saßen (neunmal „Gelb“), ansonsten vom Platz stellen könnte. Der für ihn eingewechselte Ramy Mansour hatte sogar noch den Siegtreffer für die Gäste auf dem Fuß, scheiterte jedoch. Auf der Gegenseite fanden Haase und Lennart Granzow in Kiesewetter ihren Meister. Und als der Keeper in der Schlussphase mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden musste, rettete der für ihn gekommene Bastian Buß in der letzten Nachspielzeit-Minute gegen Nikolas Haker den Punkt, den die Pinneberger wie einen Sieg feierten. Jedenfalls trat Marc Zippel den kurzen Heimweg – er wohnt in Halstenbek – sehr zufrieden an.

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