Kreisklasse 2: „Rot-Weiss Wilhelmsburg distanziert sich von Gewalt“


Von der zum Auftakt bezogenen 1:7-Pleite bei Grün-Weiss Harburg erholte sich Rot-Weiss Wilhelmsburg II und gewann seine drei darauf folgenden Partien in der Kreisklasse 2. Am Sonntagmittag wurde dann allerdings das Gastspiel bei der FSV Harburg-Rönneburg II in der Schlussphase beim Stand von 2:2 von Schiedsrichter Raul Ramazanov abgebrochen.

 

Am Montag erklärte Ahmet Kilic, Vorsitzender von Rot-Weiss Wilhelmsburg, auf Nachfrage von SportNord:

„Ich war selbst nicht vor Ort, weil ich auf unserer Sportanlage mit den Vorbereitungen für das am Sonntagnachmittag anstehende Liga-Spiel (in der Kreisliga 2 gab es einen 2:0-Sieg gegen den Bostelbeker SV; Anmerkung der Redaktion) beschäftigt war. Aber ich habe schon mit mehreren unserer Spieler, darunter auch Kapitän Suleyman Solak, gesprochen. Alle haben mir gesagt, dass unsere Mannschaft keine Schuld an den Geschehnissen treffen würde. Aber das wird in so einer Situation gerne gesagt.

Wir haben deshalb beschlossen, den Sonderbericht des Schiedsrichters abzuwarten und zu schauen, was das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes entscheidet. Dann setzen wir uns intern zusammen und sollte unsere zweite Mannschaft wirklich Schuld an diesen Geschehnissen und sich daneben benommen haben, würden wir sie vom Spielbetrieb abmelden. Wir haben schon vor dem Saisonstart ganz klar gesagt, dass wir keine Lust haben auf solche Szenen. Schlägereien haben auf dem Fußballplatz nichts zu suchen!

Mir wurde gesagt, dass sich die entscheidende Szene in der 88. Minute abspielte, als ein Spieler von Harburg-Rönneburg sein Bein so hoch hatte, dass er unseren Spieler am Kopf getroffen hat. Unsere anderen Spieler waren deshalb in Sorge um ihren Mitspieler, als sie zum wiederholten Male von den Rönneburger Zuschauern beleidigt und provoziert worden sind. Diese verbalen Dinge hatten leider schon nach einer halben Stunde angefangen. Unter anderem haben die Zuschauer in Richtung unserer Spieler gerufen: ‚Kommt doch her und schlagt uns.‘“

Die Spieler von Harburg-Rönneburg waren wohl ganz friedlich. Aber die Zuschauer haben sich leider nicht zum ersten Mal uns gegenüber eklig benommen, denn in der vergangenen Saison haben wir das auch schon erlebt. Darüber, dass ein, zwei Ordner keine Chance haben, eine Gruppe von 15 bis 20 Zuschauern daran zu hindern, auf das Spielfeld zu stürmen, müssen wir uns nicht unterhalten. All das, was am Sonntag passiert ist, darf nicht passieren – aber es ist leider passiert.

Es soll Videoaufnahmen von den Vorkommnissen geben. Wir hoffen, dass sie bei der Wahrheitsfindung helfen werden. Ich bin jetzt seit 16 Jahren bei Rot-Weiss Wilhelmsburg und ich möchte unseren Verein nicht kaputtmachen lassen von Menschen, die sich nicht benehmen können. Ich habe gute Kontakte zum HFV und ich bin davon überzeugt, dass es uns gemeinsam gelingt, alles Geschehene aufzuklären. Selbstverständlich distanzieren wir als Rot-Weiss Wilhelmsburg uns von jeglicher Form der Gewalt!“

 

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(Johannes Speckner)

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