Wie ernst der Hamburger Fußball-Verband die Vorfälle nahm, die am 21. September zum Abbruch der Kreisklassen-Partie FSV Harburg-Rönneburg II gegen Rot-Weiss Wilhelmsburg II und einem Polizeieinsatz führten, zeigte der Umstand, dass die für Sonntag, 28. September, geplante Partie der Rot-Weißen gegen Juventude abgesetzt wurde. Am Mittwochabend befasste sich das HFV-Sportgericht mit den Geschehnissen.
Am Ende beschloss es, dass die Partie des sechsten Spieltages der Kreisklasse 2, die zum Zeitpunkt ihres Abbruches 2:2 stand, mit 3:0 für die FSV-Reserve gewertet wird. Zudem werden den Wilhelmsburgern nicht „nur“ drei weitere Punkte – wie bei einer 0:3-Wertung üblich – abgezogen, sondern sechs Zähler. Zudem gab es eine Geldstrafe gegen den Elbinsel-Klub. Und während ein FSV-Kicker für zwei Spiele gesperrt wurde, erhielten die vier RWW-Akteure, die auf Geheiß des Sportgerichts anwesend waren, Sperren zwischen acht Partien und neun Monaten.
„Das Sportgericht hat ganz klar festgestellt, dass der Spielabbruch durch das Verhalten von Rot-Weiss Wilhelmsburg II ausgelöst wurde“, erklärte Hakan Kanbay, Trainer der FSV-Reserve, gegenüber SportNord. Ahmet Kilic, Vorsitzender von Rot-Weiss Wilhelmsburg, sagte auf Nachfrage von SportNord, dass er „aus beruflichen Gründen bei der Verhandlung nicht vor Ort war“. Die Spieler hätten ihm gegenüber „mehrmals ihre Unschuld beteuert“, nun sei aber vom Gericht „etwas anderes festgestellt worden“.
Kilic kündigte an, dass am Freitag, 3. Oktober, „intern Klartext gesprochen werden“ solle. In dieses Gespräch geht Kilic ergebnisoffen: „Es kann sein, dass wir am Ende Einspruch gegen das HFV-Urteil einlegen – es ist aber auch möglich, dass wir unsere zweite Mannschaft vom Spielbetrieb abmelden.“
(Johannes Speckner)
