Landesliga 1: Fürstenberg feiert, Frust bei Inter


Ein Hauch von Profisport-Atmosphäre lag in der Luft. Die Anfeuerungsrufe, mit denen die Eishockey-Mannschaft des Hamburger SV im Regionalliga-Spiel gegen den ECW Sande von zahlreichen Anhängern im Stellinger Eisstadion zum 4:1-Sieg gepeitscht wurde, waren auch auf der angrenzenden Wolfgang-Meyer-Sportanlage zu hören. Dort lieferten sich die Fußballer von Inter Eidelstedt und vom SSV Rantzau ein ebenfalls interessantes Landesliga-Duell. „Es war das erwartet schwere Spiel gegen den Tabellenletzten“, erklärte SSV-Coach Marcus Fürstenberg, der sich aber am Ende über einen 2:1-Sieg freuen konnte.

An der Hagenbeckstraße erwischten die Hausherren den besseren Beginn. Sie suchten immer wieder mit langen Bällen ihre schnellen Spitzen Stephen Adjouman und Dennis Boakye, die der Gäste-Abwehr gehörige Probleme bereiteten. So auch in der zehnten Minute, als sich die Eidelstedter gut auf ihrer rechten Seite behaupteten und dann mit einem Diagonalpass Adjouman fanden, der freistehend an SSV-Keeper Merlic Suhn hängen blieb. Kurz darauf jubelten die Barmstedter: Einen Eckstoß hatten die Inter-Verteidiger zunächst geklärt, aber die darauffolgende Rechtsflanke versenkte Sebastian Krabbes am kurzen Pfosten flach – allerdings soll er dabei im Abseits gewesen sein, weshalb Schiedsrichter Patrick Hiebert (vom HSV Barmbek-Uhlenhorst) den Treffer nicht anerkannte (15. Minute).

Drei Zeigerumdrehungen später jubelten dann die Eidelstedter: Adjouman tankte sich links bis zur Grundlinie durch und spielte dann scharf zurück, wo Metekaan Yilmaz von halbrechts aus zum 1:0 einschoss. Der offensivfreudige Krabbes, eigentlich Innenverteidiger, verpasste den schnellen Ausgleich, als er von halbrechts aus mit einem Lupfer an Inter-Torwart Victor Rudy scheiterte (20.). In der Folge gab es auch zahlreiche Eckstöße für die Rantzauer, die aber nicht zum Erfolg führten: „Daraus hätten wir mehr machen müssen“, haderte Fürstenberg, der seinen Schützlingen in der Pause mit auf den Weg gab: „Ihr müsst weiter geduldig spielen.“ Zudem stellte Fürstenberg vom 4-4-2- auf ein 3-5-2-System um und erfreut fest: „Das ist uns viel mehr entgegengekommen.“

Inter-Trainer Philipp Riexinger stellte zufrieden fest: „Wir standen in der ersten Halbzeit hinten relativ sicher – das einzige, was mir Sorgen bereitet hat, waren die Standardsituationen des Gegners.“ Kurz nach dem Seitenwechsel schwächten sich die Inter-Kicker dann wieder einmal selbst: Mit Ibrahima Bah war es ausgerechnet einer der drei Eidelstedter, die schon in der ersten Halbzeit mit „Gelb“ verwarnt und in der Kabine von Riexinger um Zurückhaltung gebeten worden waren, der für ein Foul die Gelb-Rote Karte sah (52.). In Überzahl hätte seine Elf „noch mehr Ballbesitz, vor allem im Zentrum, gehabt“, stellt Fürstenberg fest. Dafür wurde sie mit dem Ausgleich belohnt: Finn Krupski fand mit einem schönen Pass ins Zentrum Lennart Keßner, der zum 1:1 einschoss (67.).

„Es ist immer dasselbe Bild: Wir handeln uns Woche für Woche einen Platzverweis ein und können in Unterzahl einfach nicht bestehen“, haderte Riexinger. War das Inter-Team in seiner vorherigen Partie beim Harburger TB (0:1) in der 87. Minute auf die Verliererstraße geraten, so geriet es nun nach 81 Zeigerumdrehungen in Rückstand: Der eingewechselte SSV-Stürmer Adrian Sousa verwandelte einen Freistoß durch die löchrige Abwehrmauer der Eidelstedter hindurch zum 1:2, wobei der Ball noch entscheidend abgefälscht wurde. „Danach haben wir aufgemacht und noch ein, zwei Möglichkeiten vor dem gegnerischen Tor gehabt – aber zum 2:2 reichte es nicht mehr“, herrscht Frust bei Riexinger, dessen Team mit nur drei Punkten weiterhin das Tabellenende zieren.

Dagegen freute sich Fürstenberg nach dem dritten Saisonsieg: „Die drei Punkte waren das Einzige, was gezählt hat – und da wir deutlich mehr Spielanteile hatten, haben wir verdient gewonnen.“ Nun fiebern die Rosenstädter dem Kreis-Duell mit Rasensport Uetersen entgegen, das am übernächsten Freitag, 26. November um 19.30 Uhr an der Düsterlohe angepfiffen werden soll. Riexingers Mannen sind bereits am Sonntag, 21. November gefordert, wenn das Lotto-Pokal-Viertrunden-Duell beim TuS Hemdingen-Bilsen (Kreisliga 6) nachgeholt werden soll.

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