Oddset-Pokal: Knapp an einer Sensation vorbei


Der große Kampf des Hetlinger MTV blieb zwar ohne Pokal-Krönung, wurde aber mit einem großen Lob belohnt: „Ihr habt das beste Spiel einer Hetlinger Herren-Mannschaft gemacht, das wir in den letzten zehn Jahren gesehen haben“, applaudierten zahlreiche Zuschauer den HMTV-Kickern. Als Kreisklassen-Team lieferten sie am Dienstagabend dem zwei Ligen höher spielenden SSV Rantzau (Bezirksliga West) nicht nur ein Duell auf Augenhöhe: „Ich habe sogar leichte Vorteile für uns gesehen“, sagte HMTV-Trainer Jonas Hübner. Eine Pokal-Sensation lag in der Luft – am Ende unterlag Hetlingen dem Favoriten aus Barmstedt in der Zweiten Runde des Oddset-Pokals allerdings mit 7:8 nach Elfmeterschießen. Hätte der Außenseiter seine klaren Torchancen genutzt, hätte er die Partie durchaus schon in der regulären, 90-minütigen Spielzeit für sich entscheiden können. Schon nach fünf Minuten bot sich Kamil Ludwicki die große Möglichkeit zum 1:0, doch nach einer Linksflanke von Finn Lüneburg stolperte Ludwicki den Ball am leeren Tor vorbei.

Insgesamt zählte Hübner in der ersten Halbzeit „vier hundertprozentige Torchancen“, die sein Team vergab. Auf der Gegenseite schlugen die Rantzauer zweimal eiskalt zu: Robin Berg (11.) und Roman Dohrn (22.) nutzten die ersten beiden Gäste-Gelegenheiten effizient aus – so deutete alles auf einen Favoriten-Sieg hin. „Im zweiten Durchgang hat sich unser Team aber noch einmal aufgerappelt und wir haben richtig ansehnlichen Fußball gespielt“, stellte Hübner stolz fest. Ludwicki scheiterte zunächst erneut freistehend am starken SSV-Keeper Florian Hermenau, ehe Marvin Looks auf 1:2 verkürzte (64.). „Danach brannte das Deichstadion und die Zuschauer haben uns fantastisch unterstützt“, berichtete Hübner. So glich Lüneburg tatsächlich zum 2:2 aus (80.). Obwohl Ludwicki wegen Ballwegschlagens und einer Schwalbe die Gelb-Rote Karte sah (87.), retteten sich die Hetlinger trotz Unterzahl noch in die Verlängerung. In dieser waren die Rantzauer, obwohl auch nur noch zu zehnt (ein SSV-Spieler schied mit Rückenproblemen aus, als die Gäste bereits dreimal gewechselt hatten), überlegen. „Wir haben tief gestanden und kaum noch für Entlastung sorgen können – klare Torchancen für Rantzau haben wir aber auch nicht zugelassen“, sah Hübner bei beiden Teams die Kräfte schwinden. So musste das Elfmeterschießen entscheiden. Mit Jesse Plüschau jagte der erste HMTV-Schütze den Ball über die Latte. Die folgenden Hetlinger Looks, Lüneburg, Philipp Drews und Maximilian Heilborn trafen allesamt, ebenso die ersten vier Rantzauer Tobias Fred Thiede, Sascha Berg, Jan-Niklas Rohr und Robin Berg. Weil der fünfte SSV-Schütze ebenfalls zu hoch zielte, ging es im Einzelverfahren weiter. HMTV-Torwart Marco Panacek scheiterte mit seinem mittigen Versuch an Hermenau; dann schoss Phil Breuel seine Rantzauer in die Dritte Runde.

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