Landesliga Hammonia: Zu- und Abgänge der VfL-Reserve sind fix


„Immer wieder klingelte im Urlaub das Telefon“, berichtete Patrick Bethke, Trainer des Hammonia-Landesligisten VfL Pinneberg II, der dem eigenen Bekunden nach „trotzdem ein paar schöne Urlaubstage“ verbrachte. In der Tat kann sich Bethke anders, als die Verantwortlichen einiger anderer Teams, entspannt zurücklehnen ‒ denn die Kaderplanungen der VfL-Reserve sind bereits sehr weit voran gekommen. „Wir haben zurzeit neun externe Zugänge und werden, weil zusätzlich neun Talente aus der eigenen A-Jugend zu uns stoßen, mit einem 30-Mann-Kader in die Saison-Vorbereitung starten“, berichtete Bethke zufrieden. Der Coach hofft, dass die personellen Probleme, unter denen er im Frühjahr litt, der Vergangenheit angehören. „Von den zehn Spielern, die wir im Winter geholt haben, sind nur fünf geblieben, während sich die anderen immer wieder ihre Auszeiten genommen haben“, so Bethke, der betonte: „Wir möchten junge Akteure weiterentwickeln ‒ wenn ein Spieler aber nicht willig ist, dann ist er bei mir falsch ...“

Neun externe Neuzugänge stehen aktuell auf der Habenseite. Dabei handelt es sich um Torwart Felix Hamelau (20, von Blau-Weiß 96 Schenefeld II), die Verteidiger Timo Blank (22, SC Pinneberg), Cevin Claussen (21, SV Halstenbek-Rellingen II), Jens Kuhlmann und David de Wit (24, TSV Sparrieshoop) sowie die Mittelfeldkräfte Orcun Aladag (27, Sparrieshoop), Fatos Govori (19, Holsatia/Elmshorner MTV), Henning Lendo-Sukama (18) und Yasir Zaman (20, beide Halstenbek-Rellingen II). „Ich denke, damit sind wir gut aufgestellt ‒ nur einen Knipser suchen wir noch“, so Bethke, der aber klarstellte: „Bei uns verdient kein Spieler Geld ‒ wir legen auf andere Dinge wert, nämlich auf eine gute Gemeinschaft, und wollen wie eine Familie zusammenhalten!“

Aus der eigenen A-Jugend werden Jannick Colonia, Justus Ferber, Yannick Fischer, Tristan Gloszat, Finn Meyer, Felix Rakus, Lennart Ristau, Nicolai Schiro und Tobias Schubring in der Vorbereitung bei den Zweiten Herren mit trainieren. Im Gegenzug werden acht Spieler aus dem Kader der VfL-Reserve ausscheiden. Dabei handelt es sich um Torwart Tim Brüggemann (verletzungsbedingt), Vincent Conrad, Lukas Doering, Enes Firat und Niklas Göhring. Während Oskar Hildermann zu Holsatia/EMTV geht, schließt sich John-Pierre Leiding-Schmidt den eigenen Dritten Herren, die in der kommenden Saison in der A-Kreisklasse kicken, an. Und VfL-Urgestein Torsten Jung wechselt zum benachbarten TuS Appen, der ebenfalls in der A-Klasse starten wird.

Beachtlich: Die neun externen Zugänge wären laut Bethke auch für den Fall, dass die VfL-Reserve in die Bezirksliga abgestiegen wäre (die Rettung gelang erst am letzten Spieltag durch einen 3:0-Sieg bei Blau-Weiß 96 Schenefeld), an die Fahltsweide gekommen. „Einigen Spielern, die ihre Zusage an unseren Klassenerhalt geknüpft hatten, habe ich abgesagt“, sagte Bethke. Und selbst, wenn der noch auf der Wunschliste stehende „Knipser“ nicht mehr gefunden werden sollte, wäre Bethke keinesfalls bange: „Wir könnten auch Asan Saliev vorne reinstellen. Clausen sowie Zaman können über die Außen kommen und Pascal Heinze, der im Winter aus Sparrieshoop zu uns kam, hat sich sehr gut entwickelt ‒ jetzt müssen diese Spieler die Vorbereitung nutzen, um den nächsten Schritt zu machen.“

Stolz ist Bethke darauf, dass es gelungen ist, mit Hamelau und Jens Kuhlmann zwei Spieler, die ursprünglich aus der VfL-Jugend stammen, in die Kreisstadt zurückzuholen. „Sie wollen jetzt die Chance bei ,ihrem' Verein nutzen und sie wollten zu mir“, so Bethke, der speziell von Jens Kuhlmann eine hohe Meinung hat: „Er hat bei Rugenbergen II in der Bezirksliga zuletzt eine hervorragende Leistungen gezeigt und freut sich schon darauf, bei uns mit seinem Bruder Stefan zusammenspielen zu können“. Laut Bethke haben zahlreiche der Neuzugänge bereits die letzten Punktspiele der Pinneberger mit verfolgt: „Sie waren unter den Zuschauern, haben mit gezittert und nach dem Spiel mit uns gefeiert ‒ das zeigt, dass es auch außerhalb des Platzes stimmt“, frohlockte der Coach.

Und dass vereinsintern immer ein „Aufstieg“ in die Erste Mannschaft möglich ist, zeigt das Beispiel Okan Yumut: Der 22-Jährige, den Bethke ebenfalls im Winter vom SV Lurup verpflichtet hatte, wird als Perspektivspieler die Vorbereitung auf die kommende Saison mit der Ersten VfL-Mannschaft bestreiten. „Wer vernünftig trainiert, wird immer eine Chance bekommen ‒ bei mir sowieso und vielleicht sogar in Bezug auf die Liga-Mannschaft“, so Bethke, der zur Zielsetzung seines Teams sagte: „Wir hätten auch gestandene Ober- und Landesliga-Spieler verpflichten können, aber viele von ihnen hätten die Hand aufgehalten ... Das lehne ich ab, ich möchte lieber mit jungen Spielern etwas entwickeln. Deshalb wird es sicher auch in der nächsten Saison für uns ,nur' um den Klassenerhalt gehen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns in der Landesliga etablieren und ‒ so ich dann noch beim VfL arbeiten darf ‒ in der übernächsten Serie weiter nach oben orientieren können.“

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