
Die Tabellen-Konstellation will es so, dass am Freitag, 14. November zum Auftakt des 16. Spieltages, der in der Oberliga Hamburg wohlgemerkt noch nicht der Rückrunden-Auftakt, sondern „erst“ der vorletzte Spieltag der Hinserie ist, die vier Mannschaften, die aktuell die letzten vier Plätze belegen, jeweils ab 19.30 Uhr in zwei Keller-Krimis unter sich bleiben.
„Drittletzter gegen Schlusslicht“ heißt es, wenn der TuS Germania Schnelsen (zehn Zähler) den SC Vier- und Marschlande (sechs Punkte) erwartet. Auf dem Kunstrasenplatz am Riekbornweg bietet sich den Germanen dabei die Chance, einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt auf bereits sieben Zähler zu distanzieren. Andererseits könnte der SCVM, wenn ihm nach dem 6:2-Kantersieg bei Paloma sein zweiter Auswärtssieg (in Folge und insgesamt) gelingt, bis auf einen Punkt an die Schnelsener heranrücken. Am vergangenen Sonntag kassierte die Elf von SCVM-Coach Olaf Poschmann eine 1:7-Heimpleite gegen den TSV Buchholz 08. Der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich von Sandjar Ahmadi war am Ende wertlos. Die Germanen verkauften sich am vergangenen Freitag im Gastspiel beim SC Victoria Hamburg zwar teuer, verloren am Ende beim diesjährigen Regionalliga-Absteiger aber mit 1:3. Der zwischenzeitliche 2:1-Anschlusstreffer von Stephan Rahn (85.), der einst selbst lange Jahre für „Vicky“ am Ball war, konnte die bereits fünfte Germania-Niederlage in Folge nicht verhindern. In der vergangenen Saison gewannen die Schnelsener beide Duelle gegen Vier- und Marschlande (3:1 daheim am 16. Februar 2014 sowie 2:1 auswärts am 16. August 2013). Den bis dato letzten SCVM-Sieg in Schnelsen gab es am 5. Mai 2013 (2:0), was für Vier- und Marschlande damals ein entscheidender Schritt in Richtung Ligaverbleib war.
„Vorletzter gegen Viertletzter“ heißt es, wenn der FC Elmshorn (sechs Punkte) den USC Paloma (elf Zähler) empfängt. An der heimischen Wilhelmstraße haben die Krückaustädter (Hamburger Meister von 2013) dabei die Chance, ihren Rückstand auf die Palomaten (Hamburger Pokalsieger von 2014) von zurzeit fünf auf nur zwei Punkte zu verringern. Und sollte Germania Schnelsen, übrigens der Ex-Klub des neuen FCE-Trainers Florian Gossow (bis Ende August arbeitete er in Schnelsen), im Parallelspiel nicht gewinnen, würden die Elmshorner dann auch „nur“ noch zwei Zähler hinter dem rettenden Ufer zurückliegen. Andererseits bietet sich den Uhlenhorstern die Chance, mit ihrem ersten Auswärtssieg in dieser Saison einen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt auf bereits acht Punkte zu distanzieren. Vor Wochenfrist unterlag Elmshorn dem Spitzenreiter SV Halstenbek-Rellingen nur knapp mit 0:1. Bis zur 82. Minute hielt Gossows Abwehrriegel, dann traf Jan-Marc Schneider für den Titelanwärter. Paloma kassierte am Sonntag eine 0:4-Pleite beim Tabellen-Zweiten VfL Pinneberg, was die bereits dritte deutliche Niederlage hintereinander bedeutete. Zuletzt erreichte Paloma am 14. Mai 2013 ein 0:0-Unentschieden beim damals schon als Meister feststehenden FCE, stieg kurz darauf aber trotzdem aus der Oberliga ab. Sein zuvor einziges Heimspiel gegen die „Tauben“ hatte der FCE am 10. Mai 2005 mit 4:3 gewonnen.
Im dritten Freitagabend-Spiel treffen am Kiesbarg, ebenfalls ab 19.30 Uhr, der FC Süderelbe (14. Platz, 15 Punkte) und der HSV Barmbek-Uhlenhorst (achter Rang, 23 Zähler) aufeinander. Dass die Süderelber nur noch knapp vor dem besagten Keller-Quartett, das in den beiden anderen Partien unter sich bleibt, liegen, ist der Tatsache geschuldet, dass der diesjährige Neuling seine jüngsten sechs Partien allesamt verlor und im Kampf um Punkte seit acht Runden und zwei Monaten sieglos ist (der letzte „Dreier“ datiert vom 12. September, als es einen 4:1-Erfolg beim FC Elmshorn gab). Zuletzt verlor die Elf von FCS-Coach Jean-Pierre Richter am vergangenen Sonnabend bei ihrem diesjährigen Mitaufsteiger BSV Buxtehude mit 0:1, was bereits die dritte Niederlage in Folge mit jeweils einem Tor Differenz bedeutete. Die Barmbeker stehen dagegen im gesicherten Mittelfeld, nachdem sie nur eine ihrer jüngsten neun Aufgaben verloren. Am vergangenen Sonntag trennte sich das Team von BU-Trainer Frank Pieper mit einem 2:2-Unentschieden vom SV Curslack-Neuengamme. Janis Korczanowski (30.) und Niklas Müller-Leitloff (71.) trafen dabei für den Traditionsverein. Die Barmbeker gewannen vier der letzten fünf Pflichtspiele gegen Süderelbe (eines davon im Oddset-Pokal). Den einzigen FCS-Sieg in diesem Zeitraum gab es beim bis dato letzten Duell in Hamburgs höchster Spielklasse: Am 17. April 2006 triumphierte Süderelbe daheim mit 3:1.