
Am Sonntag wurde in der Kreisklasse 6 die Partie des 24. Spieltages zwischen dem FC Schnelsen (sechster Platz, 45 Punkte) und Inter Eidelstedt II (14. Rang, 20 Zähler) beim Stand von 2:1 nach rund 70 Minuten abgebrochen. Zuvor hatte Schiedsrichter Ralf Stoltze (von Grün-Weiß Eimsbüttel) die Partie auf dem Grandplatz der Wolfgang-Meyer-Sportanlage zunächst unterbrochen, nachdem ein Foul für Tumult und Chaos geführt hatte.
SportNord sprach mit Verantwortlichen beider Vereine über die Geschehnisse ...
... Peter Elsner, Sportdirektor des FC Schnelsen, erklärte:
„Wir wissen nicht genau, weshalb der Schiedsrichter das Spiel abgebrochen hat. Zunächst einmal hat er die Partie nämlich unterbrochen, weil einige Inter-Spieler regelrecht durchgedreht sind. Zuvor hatte einer unserer Spieler einen Eidelstedter gefoult; daraufhin hat der Schiedsrichter auf Freistoß für Inter Entschieden ‒ aber dann waren auf einmal die zehn Inter-Spieler. die noch auf dem Platz standen, in hellster Aufregung und es gab ein großes Chaos. Die ganze Situation ist eskaliert und die Eidelstedter haben den Schiedsrichter bedrängt, aber wir haben uns an diesem Theater nicht beteiligt: Unsere Spieler haben sich zurückgehalten.
Fakt ist: Wir haben diesen Abbruch nicht verursacht. Wir haben lediglich, als der Schiedsrichter gesagt hat, dass er die Partie für zehn Minuten unterbricht, angekündigt, dass wir die letzten 20 Minuten dann nur unter Protest weiterspielen würden. Wir betrachten das Ganze als ein schwebendes Verfahren und sind gespannt, was der Schiedsrichter in seinen Bericht schreiben wird ‒ dass die Partie wiederholt wird, wollen wir aber auf gar keinen Fall, denn wir möchten nicht noch einmal gegen dieses Team spielen. Dafür ist das, was am Sonntag auf dem Platz vorgefallen ist ‒ es gab zuvor ja auch schon eine Rote Karte gegen Inter ‒, doch etwas zu heftig gewesen ...“
... Mustafa Aktas, Verantwortlicher der Inter-Reserve, berichtete:
„Ein Schnelsener Spieler hat einen unserer Spieler gefoult. Der Schiedsrichter hat zwar auf Freistoß entschieden, aber leider nicht gesehen, dass der Schnelsener Spieler danach noch nachgetreten hat. Daraufhin hat ein anderer Spieler von uns ‒ also nicht der, der gefoult worden war ‒, den Schnelsener mit seinem Ellenbogen weggeschubst. Das habe ich genau gesehen und das war definitiv etwas zu hart von unserem Spieler. Anschließend ist leider ein großes Chaos entstanden. Wir haben versucht, Ruhe reinzubringen, was auch relativ schnell gelungen ist. Dann kam der Vorschlag, dass wir eine fünfminütige Pause einlegen, ehe die Partie fortgesetzt wird.
Wir sind dann kurz in unsere Kabine gegangen und tatsächlich hatten sich die Gemüter aller Beteiligten auch wieder beruhigt, als wir auf den Platz zurückgekehrt sind. Dann sagte der Schiedsrichter aber, dass er das Spiel nicht wieder anpfeifen würde ‒ vermutlich, weil der Gegner nicht mehr wollte. Der Referee monierte, dass ihm die Verfehlungen vor der Unterbrechung ,zu extrem' gewesen seien und er die Sorge habe, dass es genauso weitergehen würde. Dabei hatten wir den Spieler, der den Ellenbogenschlag begangen hatte, ausgewechselt.
Leider wurde die Partie schließlich abgebrochen und nun werden wir an einem Wochentag abends nach Jenfeld zur Sportgerichtsverhandlung fahren müssen. Das wollten wir eigentlich mit aller Macht verhindern, denn unter der Woche haben wir definitiv keine Zeit für derartige Veranstaltungen, weil wir alle arbeiten müssen. Schade, dass es so gekommen ist, denn die Spieler haben sich nach dem Abbruch noch einmal gegenseitig für ihre Verfehlungen entschuldigt ‒ umso bedauerlicher, dass wir die Partie trotzdem nicht fortsetzen und regulär beenden durften. Laut Schiedsrichter waren zum Zeitpunkt des Abbruches 74 Minuten gespielt.“