
Am Freitagabend gab es zum Auftakt des elften Spieltages in der Kreisklasse 2 einen Spielabbruch. Die Partie zwischen dem Lemsahler SV (siebter Platz, 13 Punkte) und dem TuS Holstein Quickborn II (sechster Rang, 14 Zähler) wurde von Schiedsrichter Ivan Feric (SV Tonndorf-Lohe) nach rund 80 Minuten beim Stand von 1:1 abgebrochen. Zuvor hatte Torge Sellmer die Eulenstädter in Führung gebracht (76.) und Sascha Arendt für Lemsahl ausgeglichen (79.).
SportNord sprach mit Verantwortlichen beider Teams über die Geschehnisse ...
... Rainer Bruhns, Fußball-Obmann der Lemsahler, berichtete:
„Ungefähr in der 80. Minute gab es im Mittelfeld ein grobes Foul eines Quickborners an einem Lemsahler, der von der Mittellinie aus alleine auf das Tor zugelaufen wäre, dann aber von hinten umgegrätscht wurde. Für dieses Foul verhängte der Schiedsrichter vollkommen zu Recht die Rote Karte. Dann kam es leider innerhalb von wenigen Sekunden zu einem Tumult. Ein Quickborner Spieler hat den Schiedsrichter angegangen und nicht nur leicht berührt, sondern massiv geschubst. Als dann ein anderer Spieler mit der erhobenen Hand vor dem Referee stand und ihn schlagen wollte, hat der Unparteiische gesagt, dass er sich das nicht gefallen lassen muss, und das Spiel abgebrochen, was ja auch absolut verständlich war. Wir haben es als sehr schade empfunden, dass es zu diesem Abbruch gekommen ist, denn bis dahin war es eigentlich ein sehr, sehr faires Spiel – umso unverständlicher war es, dass zwei Quickborner Spieler dann dermaßen ausgetickt sind ...“
... Andreas Sichting, Trainer der Holstein-Reserve, erklärte:
„Der Schiedsrichter hat eine unterirdische Leistung gezeigt – er dürfte normalerweise gar kein Herren-Spiel pfeifen, denn er wusste noch nicht einmal, was Abseits ist ... Dieser Referee hat aber nicht nur uns benachteiligt, sondern gegen beide Mannschaften grottenschlecht gepfiffen. Dann kam es im Mittelfeld zu einem Zweikampf, bei dem unser Spieler von der Seite eine normale Grätsche angesetzt hat. Dabei hat er den Ball getroffen, ehe er seinen Gegenspieler zu Fall gebracht hat – das war ein stinknormales Foul, über das sich noch nicht einmal die Lemsahler großartig aufgeregt haben. Trotzdem hat der Schiedsrichter unserem Spieler für dieses Foul die Rote Karte gegeben, und es entstand ein kurzer Tumult. Dann hat einer unserer Spieler den Schiedsrichter leicht an der Schulter angestupst. Daraufhin der Schiedsrichter sofort eilends den Platz verlassen, das Spiel abgebrochen und überhaupt nicht mehr mit sich reden lassen.
Es ist sehr schade, dass dieses Spiel so ein Ende gefunden hat, denn es war ein schönes, spannendes Duell in dem es rauf und runter ging. Die Partie wurde auf dem Grandplatz von beiden Mannschaften hart geführt, war aber trotzdem fair. Beide Teams hatten jeweils einige gute Torchancen und hätten gewinnen können. Nach dem Abbruch kamen die gegnerischen Spieler und Verantwortlichen noch zu unserer Trainerbank und wir haben uns gegenseitig abgeklatscht, denn zwischen den beiden Mannschaften hatte es überhaupt keine Probleme gegeben. Auch die Lemsahler haben uns gegenüber ihr Unverständnis über die Entscheidung des Schiedsrichters, das Spiel abzubrechen, zum Ausdruck gebracht.“