
Entspannt verfolgte Trainer Michael Radde-Krüger am Sonntag das Kreisliga-Spiel zwischen dem Heidgrabener SV und TuS Hemdingen-Bilsen (1:1), zweier Rivalen in der Kreisliga 8. Der Coach der SV Lieth genoss das schöne Wetter ‒ und den Umstand, dass sein Team bereits am Freitagabend auch sein zweites Saisonspiel gewann. Danach sah es allerdings zunächst nicht aus, denn im Heimspiel gegen den FC Union Tornesch fanden die Klein Nordender zunächst keine Mittel. „Lasst uns hinten herumspielen und Sicherheit gewinnen“, rief SVL-Verteidiger Bo Hansen seinen Mitspielern deshalb kurz vor der Pause zu, als diese keine Anspielstationen in der Spitze fanden. Eugen Knoll, Coach der FCU-Reserve, lobte beim Gang in die Pause „eine starke Leistung“ seiner Schützlinge, denen er nur einen Vorwurf machte: „Wir hätten höher führen und die Partie entscheiden können.“
Sebastian Rose scheiterte zunächst gleich zweimal an SVL-Torwart Jan Lohse (4., 14.), den kurz darauf auch Maximilian Willmer mit einem 35-Meter-Freistoß nicht bezwingen konnte (18.). In der 22. Minute machte es Rose besser und verwertete einen genialen Steilpass, den Jann-Phillip Gollnick aus der eigenen Spielfeldhälfte geschlagen hatte, zum 0:1. „Danach fehlte uns einfach nur das zweite Tor“, urteilte FCU-Betreuer Dirk Augustin, nachdem Gollnicks Schuss von halblinks aus von Hansen in höchster Not noch zur Ecke abgelenkt worden war (39.). Im zweiten Durchgang steigerten sich die Liether, für die nun auch der Ex-Tornescher Dimitri Rawinski stürmte, deutlich. FCU-Keeper Tim Fröhlich rettete mehrmals stark, ehe Patrick Scheidt die Partie zugunsten der Liether drehte: Der Defensivmann, der 2013 noch mit dem FC Elmshorn Hamburger Meister geworden war, traf erst nach einem guten Spielzug (60.) und dann nach einem Freistoß (64.).
„In der Schlussphase haben wir auf den Ausgleich gedrängt, aber uns fehlte das nötige Quäntchen Glück“, haderte Dirk Augustin, nachdem Rose auch die letzten beiden Chancen vergeben hatte (77., 88.). Dass Scheidt noch „Gelb-Rot“ sah (86.), hatte somit keine Auswirkungen mehr. „Schade − ein Punkt wäre mindestens drin gewesen“, urteilte Knoll, der den insgesamt vier „Leihgaben“ der Dritten Union-Herren (Kreisliga 7) herzlich für deren Unterstützung dankte. Die Liether sind in der Kreisliga 8 eines von nur drei Teams, die nach zwei Spieltagen die optimale Ausbeute von sechs Punkten aufweisen. Und das nächste Ziel hat Radde-Krüger bereits vor Augen: „Wir wollen unbedingt in die Vierte Runde des Oddset-Pokals einziehen!“ Zum Drittrunden-Derby gastieren die Klein Nordender bereits am Dienstag, 9. August in Heidgraben ‒ dann wird Radde-Krüger die dortige Partie sicher nicht so entspannt wie am Sonntag verfolgen ...