Kreisliga 8: Germania-Reserve punktet im Deichstadion


„Wenigstens ist heute schönes Wetter“, gewann Michael Stegemann, Trainer des TuS Germania Schnelsen II, dem Umstand, dass das Kreisliga-Nachholspiel beim Hetlinger MTV am Ostersonnabend erst 27 Minuten später als eigentlich geplant angepfiffen wurde, etwas Positives ab. Kurios war es aber schon, wie es zu der Verzögerung kam: Um 13.50 Uhr hatte Schiedsrichter Niklas Hoepffner (vom Voßlocher SV) bei den Hetlinger Verantwortlichen angerufen und erklärt, er könne ihr für 15 Uhr vorgesehenes Duell mit den Germanen „erst etwas später“ anpfeifen. Obwohl der Referee dann doch schon um 14.50 Uhr im Deichstadion erschien, betrat er erst um 15.25 Uhr den Rasen. „Mir kam zu Ohren, dass sich der Schiedsrichter erst noch um einen neuen Assistenten kümmern musste, weil ihm einer der eigentlich vorgesehenen Linienrichter zu unerfahren war“, berichtete HMTV-Trainer Jonas Hübner.

Als der Ball dann endlich rollte, wurde schnell deutlich, dass den Hetlingern die lange Wartezeit gar nicht gutgetan hatte: „In der ersten Halbzeit haben wir richtig, richtig schlecht agiert“, tadelte Hübner, der speziell am Auftritt in die ersten 25 Minuten Kritik übte: „Da waren wir viel zu schläfrig und haben auch die nötige Einsatz- und Kampfbereitschaft vermissen lassen!“ Die Schnelsener glänzten mit großem Kampfgeist und nahmen ein „Geschenk“ der Hausherren dankend an, um in Führung zu gehen: Nachdem HMTV-Verteidiger Fabian Ecke einen langen Ball der Gäste abgelaufen hatte, wollte er von hinten links eigentlich zu seinem Torwart Marco Panacek querspielen, passte die Kugel aber zu weit nach vorne, so dass der Schnelsener Keven Herrmann genau Maß nehmen und zum 0:1 in den Winkel einschießen konnte (17.).

Erst nach der Pause gelang es den Hausherren, ihre Lethargie abzulegen und mehr Struktur in ihr Spiel zu bekommen. „Dadurch entwickelte sich eine intensive zweite Halbzeit mit zahlreichen aggressiven Zweikämpfen“, sagte Hübner, der aber „immer noch den nötigen Spielfluss vermisste“. Trotzdem gelang in der 53. Minute der Ausgleich: Jan Wenzel schickte auf der Außenbahn Adnan Kubat steil, der von der Grundlinie aus zurückspielte in die Mitte zu Daniel Schröder, der sich schön drehte und flach zum 1:1 einschoss. „Genau solche Schüsse waren gefragt, um den kräftigen, großgewachsenen Schnelsener Torwart Pascal Bock zu schlagen“, wusste Hübner. In der Folge gab es viel Leerlauf, ehe die Hausherren in der Schlussphase noch einmal auf den Siegtreffer drängten. Doch Bock rettete zweimal gut und der eingewechselte Kamil Ludwicki traf nur den Pfosten.

Dann haderten die Hetlinger mit der schlechten Vorteilsauslegung von Hoepffner, der ein Foul der Gäste an Kubat abpfiff, obwohl Kubat den Ball noch durchgesteckt hatte zu Ludwicki, der frei zum Torschuss gekommen wäre. Während Hübner in Kubat den an diesem Tag besten Hetlinger sah, gab es auf der facebook-Seite der Germania-Reserve ein Sonderlob für den „sehr gut aufgelegten“ Torwart Bock sowie Jungspund Dennis Dean Lund. Die Schnelsener sind nun zwar schon seit acht Runden sieglos, erreichten aber zum dritten Mal in Folge immerhin ein Unentschieden.

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