
Beinahe hätte der TuS Germania Schnelsen in der Zweiten Runde des Oddset-Pokals die Segel streichen müssen: Der Hetlinger MTV, der erst in diesem Sommer aus der Kreisklasse in die Kreisliga aufgestiegen war, bot den Germanen, die quasi im Gegenzug aus der Ober- in die Landesliga abstiegen, nämlich am Dienstagabend hervorragend Paroli. Weil der Außenseiter aber beste Torchancen vergab und Cassian Borkowski in der 106. Minute für die Gäste traf, verloren die Hetlinger am Ende mit 0:1 nach Verlängerung ‒ und scheiterten damit wie vor Jahresfrist, als sie dem West-Bezirksligisten SSV Rantzau erst im Elfmeterschießen unterlagen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), in der Zweiten Runde des Oddset-Pokals hauchdünn an einem zwei Klassen höher spielenden Gegner. HMTV-Trainer Jonas Hübner war, obwohl die Sensation knapp verpasst wurde, „sehr stolz“ auf seine Mannschaft und lobte: „Wir haben uns keinesfalls versteckt, sondern richtig gut Fußball gespielt und einem starken Gegner einen hervorragenden Kampf geliefert!“
Die zahlreichen Zuschauer, die dem Regen trotzten und ins Deichstadion pilgerten, sollten ihr Kommen nicht bereuen. Von einem Zwei-Klassen-Unterschied war nämlich nichts zu sehen ‒ im Gegenteil: In der ersten Halbzeit besaßen die Hausherren sogar die klar besseren Torchancen. Spätestens in der 25. Minute hätte der Außenseiter in Führung gehen müssen, als Alexander Bandholt freistehend vor Germania-Keeper Nico Jeschke aber keinen Torschuss abgab, sondern noch einmal querpasste zu Kamil Ludwicki, der zwar traf ‒ aber, weil er beim Moment der Ballabgabe einen Schritt vor Bandholt stand, im Abseits war, so dass dieses vermeintliche 1:0 von Schiedsrichter Hartmut Gertig (Rantzau) nicht anerkannt wurde. Die Schnelsener versuchten es immer wieder aus der Distanz. So gaben sie zwar in der Summe mehr Torschüsse ab als die Hausherren, erspielten sich aber weniger klare Chancen. HMTV-Torwart Marco Panacek rettete zudem wiederholt stark und war einmal auch im Glück, als ein Schuss von Ilias Antoniou an die Latte sprang.
Nach 90 torlosen Minuten ging es in die Verlängerung, in der bei den jungen HMTV-Spielern „zusehends die Kräfte schwanden“ und „die technisch kompletteren Schnelsener den Ball gut laufen ließen“, wie Hübner einräumte. Zu Beginn der zweiten Hälfte der Extra-Spielzeit setzte sich ein Germania-Akteur auf der Außenbahn durch und brachte den Ball in den Strafraum der Hetlinger, die den ersten Versuch noch klären konnten ‒ doch die zweite Flanke nutzte Borkowski zum 0:1, das bis zum Abpfiff nach 120 Minuten Bestand hatte.