
Etwas überraschend stand der diesjährige Neuling SSV Rantzau nach dem neunten Spieltag in der Landesliga Hammonia als Tabellen-Neunter mit zwölf Zählern jeweils drei Plätze und Punkte besser da als die SV Halstenbek-Rellingen, die in der vergangenen Saison als Vizemeister nur knapp den sofortigen Wiederaufstieg in die Oberliga Hamburg verpasst hatte. Am Sonnabend kam es nun zum direkten Duell, das die „Baumschuler“ mit 3:1 gewannen und damit die Verhältnisse zumindest wieder etwas zurechtrückten: Bei Punktgleichheit liegen sie nun dank ihrer um jetzt neun Treffer besseren Tordifferenz vor den Barmstedtern ...
Auf dem Jacob-Thode-Platz spielten die Hausherren von Beginn an druckvoll nach vorne. Marcel Schöttke hatte zweimal die frühe Führung auf dem Fuß, doch er scheiterte jeweils (3./9. Minute). In der Folge hatten die Gäste einige Konterchancen über Nils Schulz, Jonas Matern und Finn Krupski, die aber von den starken Halstenbeker Defensivkräften Sergio Batista Monteiro, Dario Ivanko, Sebastian Krabbes sowie Mike Theis zumeist gestoppt wurden. So entsprang die beste SSV-Chance einem Eckstoß von der rechten Seite, bei dem Jan-Niklas Rohr einen Kopfball gen langes Eck abgab, den HR-Keeper Louis Vierth aber mit einer sensationellen Parade entschärfte.
In der 22. Minute ging dann die Heim-Elf in Führung: Kapitän Schöttke wurde rund 25 Meter halblinker Position vor dem gegnerischen Gehäuse nicht angegriffen und gab daraufhin einen sagenhaften Schuss ab, der über SSV-Keeper Tilman von Velde, der hierbei nicht gut aussah, hinweg zum 1:0 in das Netz flog ‒ ein Traumtor! Schöttke wäre sogar beinahe ein schneller Doppelpack gelungen, doch sein nächster Fernschuss klatschte an das rechte Lattenkreuz. Dass die Heim-Elf zur Pause trotzdem mit 2:0 führte, war Nick Humann zu verdanken, der eine Rechtsflanke des agilen Dennis Ghadimi Nouran am kurzen Pfosten freistehend einköpfte ‒ mehrere Gäste-Verteidiger schauten interessiert zu (27.).
Kurz nach dem Seitenwechsel hieß es sogar 3:0, als Schöttke einen umstrittenen Freistoß von rechts direkt in das kurze Eck verwandelte ‒ wiederum gab von Velde nicht die allerbeste Figur ab (51.). Doch die Rantzauer ließen sich von diesem neuerlichen Rückschlag nicht beirren, sondern sie waren nun deutlich besser im Spiel als noch im ersten Durchgang. So entschieden die Gäste plötzlich die Mehrzahl der Zweikämpfe für sich und erspielten sich einige aussichtsreiche Gelegenheiten. Zudem bewies SSV-Coach Marcus Fürstenberg ein gutes Händchen, als er Till Flemming Bruns einwechselte: Der 26-Jährige, der zuletzt lange verletzt pausieren musste, erkämpfte sich stark einen Ball und verkürzte zum 3:1 (70.).
In der Folge hätten durchaus noch der Anschluss- und der Ausgleichstreffer für die Barmstedter fallen können: Erneut Till Flemming Bruns sowie Jannik Ruhser kamen in der Schlussphase jeweils noch zu einer Großchance, die Vierth jedoch stark vereitelte. Und so waren dieses Mal die unterschiedlichen Torwart-Leistungen mitentscheidend dafür, dass die „Baumschuler“ das Pinneberger Kreis-Duell für sich entschieden. Fürstenberg lud seine Schützlinge anschließend trotzdem in sein Wedeler Restaurant ein, wo es ein gemeinsames Essen gab und auf ein unter dem Strich sehr gelungenes, erstes Saison-Drittel angestoßen werden konnte.