DFB-Pokal: Teutonia 05 trifft auf Titelverteidiger

Steffen Weiß, einst Co-Trainer beim Hamburger SV II, führte den SV Straelen zum Gewinn des Niederrhein-Pokals, wird im DFB-Pokal-Spiel gegen den FC St. Pauli aber nicht mehr an der Seitenlinie stehen.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Ist es nun ein Traumlos, gegen den Titelverteidiger spielen zu dürfen? Oder ist RasenBallsport Leipzig ein undankbarer Gegner, weil die Mannschaft aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte vielerorts noch geringere Beliebtheitswerte als der VfL Wolfsburg, Bayer 04 Leverkusen und die TSG 1899 Hoffenheim hat? Fakt ist: Dem Nord-Regionalligisten FC Teutonia 05, der sich am Sonnabend, 21. Mai durch den Gewinn des Lotto-Pokals (2:1-Finalsieg gegen Altona 93) als Hamburger Amateur-Vertreter für die erste Runde des DFB-Vereinspokals der kommenden Saison 2022/2023 qualifiziert hatte, wurde am Sonntag der diesjährige DFB-Pokal-Sieger (im Endspiel 4:2 im Elfmeterschießen gegen den SC Freiburg) als Gegner zugelost.

Achtung: Weil die Leipziger am Sonnabend, 30. Juli gegen den Deutschen Meister FC Bayern München um den Deutschen Supercup kämpfen, findet ihr Auftritt bei den Teutonen ebenso wie das Erstrunden-Spiel der Bayern beim Drittligisten FC Viktoria Köln erst am Dienstag, 30. August oder am Mittwoch, 31. August statt. Ein ganz besonderes Duell wird es für den neuen Teutonia-Coach David Bergner, der in der Saison 2010/2011 bei der damaligen RBL-Reserve seine erste Trainerstation gehabt und das Team zur Meisterschaft in der sächsischen Bezirksliga Leipzig geführt hatte, ehe er in der darauffolgenden Spielzeit in der Wernesgrüner-Landesliga Tino Vogel assistierte. Zuvor war Bergner unter anderem für den FC Sachsen Leipzig aktiv gewesen. Im Gegenzug steht im Kader der „roten Bullen“, die sich als Bundesliga-Vierter für die UEFA-Champions-League qualifizierten, mit Marcel Halstenberg ein Spieler, der von 2013 bis 2015 beim FC St. Pauli in Hamburg seine sportliche Heimat hatten. Ob er sogar an seiner früheren Wirkungsstätte gastieren oder die Teutonia-Führung sich für eine Austragung der Partie im Stadion Hoheluft, der Heimspielstätte im Regionalliga-Alltag, oder gar im Volkparkstadion entschieden wird, ist noch fraglich.

Alle anderen Erstrunden-Partien sollen vom Freitag, 29. Juli bis zum Montag, 1. August ausgetragen werden. Dann gastiert der Hamburger SV, der im Pokalwettbewerb der nun zu Ende gehenden Serie 2021/2022 erst im Halbfinale gescheitert war (1:3 gegen Freiburg), bei der SpVgg Bayreuth. Die Franken schafften gerade als Meister der Regionalliga Bayern den Aufstieg in die Dritte Liga. Dieser Titelgewinn bescherte den Bayreuthern auch die Qualifikation für den DFB-Pokal, da sie im bayrischen Lotto-Pokal im Viertelfinale gescheitert waren (1:2 beim FV Illertissen). Tief in den Westen der Bundesrepublik verschlägt es den FC St. Pauli, der beim SV 19 Straelen gastiert. Das Team aus dem Ort an der Grenze zu den Niederlanden schaffte als Tabellen-15. der Regionalliga West knapp den Klassenerhalt und durch den Gewinn des Niederrhein-Pokals (1:0-Finalsieg gegen den Wuppertaler SV) die DFB-Pokal-Qualifikation. Großen Anteil daran hatte Steffen Weiß: Der frühere Jugend-Coach des HSV und Co-Trainer der HSV-Reserve war Ostern als „Feuerwehrmann“ verpflichtet worden, wird den Niederrhein aber nun wieder verlassen.

Für den Zweitligisten Holstein Kiel ergab sich ein Gastspiel beim Drittligisten SV Waldhof Mannheim. Und der VfB Lübeck (Regionalliga Nord), der sich durch den Gewinn des SHFV-Lotto-Pokals (10:9 im Elfmeterschießen beim Oberligisten TSB Flensburg) für den nationalen Pokalwettbewerb qualifizierte, freut sich dort auf ein Ostsee-Duell mit dem Zweitligisten FC Hansa Rostock. VfB-Kapitän Tommy Grupe empfängt dabei seinen Ex-Klub, in dessen Jugend er ausgebildet wurde und für den er auch im Herren-Bereich noch aktiv war. Im Gegenzug hatte der jetzige Rostocker Ryan Malone von 2019 bis 2021 noch an der Lohmühle seine sportliche Heimat. Zuletzt in der Drittliga-Serie 2020/2021 hatte dieses Duell jeweils der Gastgeber gewonnen (der VfB mit 1:0 und der FC Hansa mit 3:0) – am Saisonende trennten sich dann die Wege, da die Schleswig-Holsteiner als Drittletzter den sofortigen Wiederabstieg in die Viertklassigkeit hinnehmen mussten, während die Mecklenburger als Vizemeister in die Zweite Liga aufstiegen.

(Johannes Speckner)

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