Eine weitere Geschichte, die so wohl nur der Fußball schreibt, trug sich am Sonnabend zu. Erstmals nach seiner zehneinhalb-jährigen Trainer-Zeit beim VfL Pinneberg traf Michael Fischer in einem Pflichtspiel als Gegner auf die Kreisstädter ‒ und feierte nach zuvor drei Niederlagen mit einem 4:1 im Kellerkick seinen ersten Liga-Sieg als Coach des FC Türkiye. Dieser nahm schon früh Formen an: Bereits in der elften Minute entschied Schiedsrichter Adrian Höhns (TuS Dassendorf) nach einem Foul des Pinnebergers Maximilian Walter an Boris Shtarbev auf einem Elfmeter für die Heim-Elf. Den von Tolga Tüter flach links geschossenen Ball parierte VfL-Keeper Norman Baese zwar noch ‒ doch nach dem darauf folgenden Eckstoß köpfte Shtarbev am langen Pfosten zum 1:0 ein.
Sven Christian Kulicke hätte für die Kreisstädter ausgleichen können: Von halbrechts aus visierte er das lange Eck an, doch Türkiye-Torwart Tobias Braun parierte. Die nächsten Nackenschläge für die Pinneberger folgten prompt: Zu zahlreichen Ausfällen gesellten sich auch noch Felix Schlumbohm sowie Walter, die früh verletzt passen mussten. Und Ussumane Jau, der für Schlumbohm eingewechselt worden war, verschuldete mit einem Ballverlust gegen Shtarbev das 2:0 ‒ Shtarbevs Pass von links verwertete Tüter am langen Pfosten eiskalt (18.). Sogar 3:0 hieß es, als Baese aus seinem Gehäuse heraus eilte, aber nicht an den Ball kam, den stattdessen Mümin Mus per Lupfer zum Pausenstand in das Gäste-Gehäuse beförderte (33.).
Im zweiten Durchgang schöpften die Pinneberger zunächst etwas Hoffnung, als Jan-Henrik Kaetow einen Foulelfmeter, den er selbst herausgeholt hatte, zum 3:1 verwandelte (65.). Doch Thorben Reibe, Fischers Nachfolger als VfL-Trainer, verzichtete darauf, sich selbst einzuwechseln ‒ er gehörte zu den sieben auf dem Spielberichtsbogen aufgelisteten Ersatzspielern ‒, und ein satter Shtarbev-Schuss zum 4:1-Endstand sorgte für die Entscheidung (81.). Damit reichten Fischer und sein FC Türkiye die „rote Laterne“ an den SC VW Billstedt 04 weiter und liegen nun als Drittletzter nur noch einen Punkt hinter dem VfL, der den bestenfalls zur Rettung genügenden 15. Rang innehat.
Der Kellerkick der Pinneberger in Billstedt, der zunächst für Dienstag, 20. März vorgesehen war, wurde derweil auf Dienstag, 24. April, 19 Uhr verlegt.
