
So treffsicher die Akteure des SV Eidelstedt und des FC Union Tornesch am Freitagabend in ihr Duell in der Landesliga Hammonia starteten, so sehr ging ihnen im Laufe der Partie das Zielwasser aus ‒ und so stand der 2:3-Endstand schon nach 33 Minuten fest. Auf und neben dem Kunstrasenplatz am Furtweg sei es „bitterkalt“ gewesen, berichtete FCU-Coach Stefan Dösselmann. Auch der Auftritt seiner Schützlinge konnte ihn in der Anfangsphase nicht wirklich erwärmen. Zwar besaßen die Gäste die erste gute Torchance, als Phillip Kuschka eine Freistoßflanke von Maik Stahnke vom langen Pfosten aus per Kopf in die Mitte weiterleitete, wo Jannek Laut den Ball direkt nahm und in die Arme von SVE-Aushilfskeeper Morina Agonis setzte (5. Minute). Doch Dösselmann stellte missmutig fest: „Wir wollten zwar schauen, was unser aufgrund der Tabellensituation unter Druck stehende Gegner vorhat, haben uns dann aber zu sehr das Spiel der Eidelstedter aufzwängen lassen.“
Trotzdem gingen die Tornescher in der 13. Minute in Führung: Kuschka eroberte in der eigenen Spielfeldhälfte einen Ball vom Eidelstedter Igor Zdravkovic, woraufhin Maik Stahnke mit einem öffnenden Pass Jan Dostal steil schickte, der von halbrechts aus zum 1:0 in die lange Ecke einschoss. Der eigentliche Feldspieler Agonis, der dabei keine Reaktion zeigte, wurde unmittelbar danach ausgewechselt und Stammkeeper Max Werner, der erst verspätet am Spielort eingetroffen war, rückte zwischen die Pfosten ‒ aus Sicht der Eidelstedter allerdings eine Minute zu spät, denn Werner wäre wohl gegen Dostals Schuss nicht ohne Abwehrchance gewesen. Immerhin gelang es den Hausherren, den Rückstand zügig zu drehen: Nach ihrem Anstoß spielten sie einen langen Ball, der durch die Tornescher Hintermannschaft hindurchging, woraufhin Rogerio Almeida Ferreira freie Bahn hatte und zum 1:1 ausglich (16. Minute). Kurz darauf lief FCU-Verteidiger Jan-Philipp Zimmermann nach dem nächsten langen Pass SVE-Akteur Mehmet Eren zunächst ab, verlor dann aber den Zweikampf, was der Eidelstedter zum 1:2 nutzte (22.). „In dieser Situation waren wir in einer 3:1-Überzahl, haben aber trotzdem ein Gegentor kassiert“, klagte Dösselmann.
Doch die Tornescher drehten das Ergebnis dann ihrerseits zügig wieder: Erst setzte Dennis Beckmann seine Direktabnahme einer Rechtsflanke von Flemming Lüneburg noch über die Latte (27.), doch drei Zeigerumdrehungen später behauptete Maik Stahnke links gut den Ball und passte zu Beckmann, der aus spitzem Winkel zum 2:2 in das lange Eck traf. Und als in der 33. Minute Jannek Laut im SVE-Strafraum „klar gefoult wurde“, so Dösselmann, verwandelte Beckmann den Elfmeter flach rechts zum 3:2. Nachdem die Partie bis zur Pause ruhiger verlief, besaßen die Tornescher im zweiten Durchgang zahlreiche Konterchancen, die sie aber „schlecht ausspielten“, so Dösselmann. Zudem überboten sich die Union-Spieler am Auslassen bester Möglichkeiten − unter anderem schoss der eingewechselte Philipp Pohlmann aus drei Metern nur einen Mitspieler an.
Dies hätten die Eidelstedter bestrafen können: Sie waren immer wieder mit langen Bällen gefährlich und drückten in der Schlussphase auf das 3:3. Tim Brüggemann reagierte wiederholt gut und parierte unter anderem einen Freistoß von Volkan Karadeniz stark. „Am Ende hat er uns den Sieg festgehalten“, lobte Dösselmann den Torwart, der im ersten Spiel, nachdem sein Vater Detlev drei Tage zuvor zum zweiten Mal den Vereinsvorsitz beim FC Union übernommen hatte, seine wohl beste Leistung in dieser Saison bot. „Wir haben endlich einmal eine Partie gewonnen, in der wir nicht so gut gespielt haben“, befand Dösselmann, dessen Team im Klassement einen Sprung vom achten auf den sechsten Rang machte, während die Eidelstedter als Tabellen-13. weiterhin nur acht Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz haben.