Schleswig-Holstein-Liga: Strehlau trifft und patzt


Der FC Dornbreite Lübeck, der am Vorwochenende noch spielfrei hatte, war am Sonntag im Gastspiel bein SV Todesfelde gleich hellwach. Gerade einmal vier Minuten waren gespielt, als ein flacher (und wohl nicht unhaltbarer) Schuss von Julian Brückner zum 0:1 im Netz zappelte. Die Hausherren waren „nicht richtig präsent“, wie es Sven Firsching, Sportlicher Leiter des SVT, ausdrückte. Dennoch fiel nur zehn Minuten der Ausgleich.

Nach schöner Vorarbeit von Robin Ziesecke, der eine Maßflanke zum in der Mitte freistehenden Jorrit Bernoth schlug, jagte dieser den Ball aus zehn Metern zum 1:1 in die Maschen. Anschließend plätscherte die Partie vor sich hin und beiden Teams fehlte es an einer klaren spielerischen Linie. Einer Einzelaktion des bärenstarken Bernoth war es zu verdanken, dass die Segeberger erstmals in Führung gingen: Über die linke Seite setzte sich Bernoth gegen gleich drei Lübecker durch und flankte mustergültig in die Mitte, wo der aufgerückte Dominik Lembke den Ball äußerst artistisch per Flugkopfball ins FCD-Gehäuse köpfte – ein sehenswerter und wunderschöner Treffer (28.). Die Dornbreiter ließen sich vom erstmaligen Rückstand aber keinesfalls beirren, sondern spielten nun zielstrebiger nach vorne. Und als Kolja Schlichte mit dem Ball am Fuß in den gegnerischen Strafraum eindrang, wurde er von SVT-Linksverteidiger Martin Fröhlich klar gefoult – ein Elfmeter, über dessen Berechtigung wirklich nicht diskutiert werden musste. FCD-Kapitän Sascha Strehlau scheiterte mit seinem Strafstoß zwar an SVT-Torwart Julian Barkmann, der damit seine unglückliche Aktion beim 0:1 wieder etwas wettmachen, den Ball allerdings nur nach vorne abklatschen konnte. So hatte Strehlau erneut völlig freie Bahn und glich im Nachschuss zum 2:2 aus (39.). Kurz darauf war dann Pause und diese Zeit nutzte SVT-Trainer Sascha Sievers, um personelle Korrekturen vorzunehmen: Mit Dennis Studt und Oliver Zebold kamen zwei neue Offensivkräfte.

Den frischeren Eindruck nach dem Seitenwechsel machten aber zunächst die Gäste, die präsenter waren und durchaus erneut in Führung hätten gehen können – doch Diego Gomez Abal fehlte es an der nötigen Zielstrebigkeit. Quasi aus dem Nichts heraus gab es dann plötzlich einen Foulelfmeter für Todesfelde: Strehlau konnte im eigenen Strafraum den überragenden Bernoth nur mit einem Foul stoppen und Schiedsrichter Friedrich Wichmann (vom Osterrönfelder TSV) zeigte erneut auf den ominösen Punkt. Kay Reining legte sich den Ball zurecht und verwandelte sicher zum 3:2. Dieser Treffer gab den Todesfeldern nun mehr Sicherheit, das Geschehen fortan etwas souveräner zu gestalten, auch wenn sich die Gäste in vielen Szenen weiterhin auf Augenhöhe präsentierten. Im Spiel nach vorne war Dornbreite in der letzten halben Stunde aber nicht mehr so stark wie zuvor – daran änderten auch die Einwechslungen von Benjamin Mecker und Carlos Alberto Araujo Gomez nichts mehr. Nachdem sich Strehlau, der für sein Elfmeter-Foul bereits „Gelb“ gesehen hatte, wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte eingehandelt hatte (78.), gab es einen Freistoß für die Hausherren, den Lembke aus 20 Metern direkt ins Netz zimmerte – schon das zweite herrliche Tor des SVT-Kapitäns. Damit war die Partie entschieden und in der Schlussphase hatten die Todesfelder noch einige Konterchancen, die sie jedoch fahrlässig vergaben. „Am Ende haben wir verdient gewonnen, auch wenn wir kein gutes Spiel gezeigt haben“, so Firsching, der betonte: „Wir hatten zu wenig Ordnung und zu viel Leerlauf – im Gastspiel beim Spitzenreiter Holstein Kiel II müssen wir uns deutlich steigern!“

(JSp)

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